Die Bundestierschutzbeauftragte Ariane
Désirée Kari hat die Lage deutscher Tierheime als desaströs beschrieben. “Die Lage
der Tierheime in Deutschland ist dramatisch und ihre akute Überlastung eines
der dringlichsten Tierschutzprobleme”, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa. Eine
schnelle finanzielle Unterstützung sei notwendig.

In rund zwei Dritteln der
Tierheime gibt es laut deutschem Tierschutzbund einen Aufnahmestopp, weil die
Einrichtungen unterfinanziert und überfüllt seien.

Ein Hauptproblem sieht die Bundestierschutzbeauftragte
darin, dass sich Menschen Tiere anschaffen ohne das dafür notwendige Wissen. So
kauften sich etwa Menschen spontan Hunde, “ohne sich darüber Gedanken zu
machen, wo das Tier zum Beispiel im Urlaub bleibt oder wer die Tierarztkosten
zahlt”. Oft landeten die Tiere dann aus
Überforderung ihrer Besitzer im Tierheim. Gerade während der Corona-Pandemie habe sich
das Problem der Spontankäufe nochmals deutlich verschärft.

Verpflichtender Sachkundenachweis

Um die Situation zu verbessern, schlug die Bundestierschutzbeauftragte die Einführung eines verpflichtenden
“Sachkundenachweises” vor. Dieser könnte dafür sorgen, “dass sich mögliche
Halter:innen bereits vor der Anschaffung eines Hundes Gedanken über solche
Fragen machen müssen”.

Des Weiteren brauche es verbindliche
Regelungen beim Online-Heimtierhandel, eine Kastrationspflicht für freilaufende
Katzen sowie eine flächendeckende Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für
Hunde und Katzen.



Source link www.zeit.de