Altstadt/ Maxvorstadt – Momentan müssen oft wenige Radler viele Fußgänger von ihrem neuen, extra breiten Radweg herunterklingeln. Denn noch existieren erst ein paar Meter. Zu einem großen Teil ist der Radschnellweg noch eine Baustelle. Die ersten 500 Meter sollen Ende dieses Jahres fertig werden.

Sie führen vorbei am Lenbachplatz, vorbei am Wittelsbacherbrunnen, vorbei am Grün auf dem Maximiliansplatz bis hin zum Platz der Opfer des Nationalsozialismus. In jede Richtung misst der Radweg fast drei Meter. Eines Tages soll er über die Ludwig- und Leopoldstraße bis nach Garching verlaufen. Neun Kilometer ist die Strecke insgesamt lang.

Am Platz der Opfer des Nationalsozialismus ist derzeit Baustelle.
Am Platz der Opfer des Nationalsozialismus ist derzeit Baustelle.
© Daniel Loeper
Am Platz der Opfer des Nationalsozialismus ist derzeit Baustelle.

von Daniel Loeper

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Aber noch endet der Radschnellweg an der Brienner Straße. Wie es ab hier weitergehen soll, hat das Mobilitätsreferat am Mittwochabend in einer Onlineveranstaltung vorgestellt.

Brienner Straße in München: Bis zum Amiraplatz entsteht eine Einbahnstraße

Um die Pläne leichter umzusetzen, geht das Mobilitätsreferat in mehreren Abschnitten vor. Der erste reicht auf der Brienner Straße vom Platz der Opfer des Nationalsozialismus bis zum Amiraplatz. Hier soll Richtung Odeonsplatz ein 2,50 bis 2,80 Meter breiter Radweg gebaut werden.

Autofahrer können weiterhin in die Brienner Straße reinfahren – aber nur bis zum Amiraplatz. Bis hier hin will die Stadt eine Einbahnstraße einrichten, damit Autos weiterhin über den Amiraplatz zum Salvator-Parkhaus fahren können. Ein Argument für diese Lösung war laut einem Planer aus dem Mobilitätsreferat, dass die Stadt das Kreuzviertel, wo das Literaturhaus liegt, nicht abschneiden, aber auch keinen Verkehr hineinziehen will.

Weiter als bis zum Amiraplatz sollen Autos in Zukunft nicht mehr fahren. Ab hier bis zum Odeonsplatz entsteht also eine kleine Fußgängerzone, auf der bloß Radfahrer und Passanten unterwegs sein sollen. Läden und Restaurants sollen weiterhin ihre Lieferungen abwickeln können. Doch für den Pkw-Durchgangsverkehr will das Mobilitätsreferat diese 150 Meter Straße sperren.

Ob die Stadt diesen Teil neu gestaltet, also als Fußgängerzone erkennbar macht? Die Diskussion sei noch nicht abgeschlossen, antwortete der Planer aus dem Mobilitätsreferat. Auch, wie der Odeonsplatz in Zukunft aussieht, ist noch unklar. Im Herbst 2021 hat der Stadtrat beschlossen, dass es einen Gestaltungswettbewerb geben soll. Viele wünschen sich Grün, gleichzeitig muss die Stadt den Denkmalschutz wahren. Ausgelobt hat die Stadt den Wettbewerb noch nicht. Das Mobilitätsreferat macht jetzt einen ersten Vorschlag für die Verkehrsführung als Grundlage.

Am Odeonsplatz fahren fast so viele Radler wie Autos

Momentan geht es am Odeonsplatz chaotisch zu. 2022 zählte die Stadt hier bis zu 8000 Radfahrer täglich, hinzu kommen 9000 Autos und acht Buslinien, die hier halten. Ziel der Stadt ist, das zu ordnen.  Ein drei Meter breiter Radweg soll am Odeonsplatz entstehen und auf der Ludwigstraße weiter Richtung Uni führen. Weil Autos vom Odeonsplatz aus nicht mehr weiterkommen, wird eine Wendeschleife gebaut. Ein Taxistand bleibt. Aber weil er kleiner ausfällt als der Bestehende, plant die Stadt noch einen weiter nördlich.

Dafür müssen Autospuren auf der Ludwigstraße entfallen. Momentan gibt es drei bis vier Spuren in jede Richtung. In Zukunft sollen es noch zwei pro Richtung plus Abbiegespur sein. Bis das alles umgesetzt wird, vergeht noch viel Zeit. Das Mobilitätsreferat hofft, dass der Stadtrat den Plänen diesen Sommer zustimmt. Dann kann sich das Baureferat zumindest für den Abschnitt an der Brienner Straße an die Entwurfsplanung machen. Die Umsetzung soll dreieinhalb Jahre dauern.

Die Baustelle kann fünf Jahre dauern 

Beim Odeonsplatz geht es langsamer. Schließlich muss erst mal der Gestaltungswettbewerb durchgeführt werden. Der wird, schätzt ein Experte aus dem Baureferat, etwa ein Jahr in Anspruch nehmen. Erst dann beginnt die genaue Entwurfsplanung. Die Baustelle könne auch noch mal vier bis fünf Jahre dauern. Temporäre Lösungen – also einen Pop-up-Radweg auf der Ludwigsstraße – wird es wohl nicht geben. Das umzusetzen ist laut dem Planer aus dem Mobilitätsreferat rechtlich schwierig.





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