Der 57-jährige australische Pathologe Professor Richard Scolyer widmete sich lange der Erforschung von Immuntherapien gegen Hautkrebs, bevor er selbst mit der Diagnose Glioblastom konfrontiert wurde. Dieser Hirntumor ist bekannt für seine Aggressivität und die geringe Überlebensrate von nur 15 bis 25 Monaten bei den Patienten.

Scolyer hatte seine eigenen wegweisenden Studien über Melanome herangezogen, um seinen unheilbaren Glioblastom im Stadium 4 zu behandeln, nachdem bei ihm im Juni 2023 die Diagnose gestellt wurde.

Keine Anzeichen für ein Wiederauftreten des Tumors

In einem Beitrag bei „X“ (ehemals Twitter) teilte der Pathologe Informationen über seine experimentelle Behandlung und zeigte zwei Bilder einer kürzlich durchgeführten MRT-Untersuchung. „Ich führte letzte Woche Donnerstag einen Gehirn-MRT-Scan durch, um nach wiederkehrendem Glioblastom und/oder Behandlungskomplikationen zu suchen. Gestern erfuhr ich, dass es immer noch keine Anzeichen für ein Wiederauftreten gibt. Ich könnte nicht glücklicher sein!!!!!“, schrieb Scolyer.

Trotz schwerer Anfangsmonate geht es Scolyer jetzt sehr gut

Die Schockdiagnose erhielt der 57-Jährige laut „People“, nachdem er während einer Geschäftsreise in Polen krank wurde. Daraufhin wurde er der erste Gehirntumorpatient, der eine voroperative Kombinationsimmuntherapie durchlief.

Das „Cancer Research Institute“ definiert die Krebsimmuntherapie als eine Form der Krebsbehandlung, die „die Kraft des körpereigenen Immunsystems nutzt, um Krebs zu verhindern, zu kontrollieren und zu eliminieren“. Trotz der schwierigen ersten Monate, die von epileptischen Anfällen, Leberproblemen und einer Lungenentzündung geprägt waren, fühlt sich Scolyer jetzt „besser“ als je zuvor.

Noch nicht am Ziel

Scolyers Forschungspartnerin Georgina Long betonte gegenüber der BBC, dass sie noch „nicht am Ziel“ seien, was die Entwicklung einer anerkannten und regulierten Behandlung betrifft. „Wir haben eine ganze Menge Daten generiert, um dann eine Grundlage für den nächsten Schritt zu schaffen, damit wir mehr Menschen helfen können“, sagte sie.

Nicht immer gibt es eine so eindeutige Diagnose wie bei Professor Richard Scolyer. Manchmal führen Fehldiagnosen auch fast zum Tod des Patienten. Wie bei der 14-jährigen Bella, bei der eine Essstörung diagnostiziert wurde. Durch genauerer Untersuchungen stellte man dann aber Tumore am gesamten Körper fest.





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