Blau, braun oder grün: Augenarzt erklärt Iris-Code: Was die Augenfarbe über den Charakter aussagt

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    In der Pflanze steckt keine Gentechnik

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Freitag, 01.03.2024, 09:55

Können Augenfarben wirklich Charaktereigenschaften zugeschrieben werden? Augenarzt Rainer Wiltfang erklärt den Iris-Code und welche Zusammenhänge es zwischen Charakter und Augenfarbe geben könnte.

Kann die Augenfarbe tatsächlich etwas über den Charakter einer Person aussagen?

Sätze wie „Braune Augen sind gefährlich, aber in der Liebe ehrlich.“, „Blaue Augen Himmelsstern, küssen und posieren gern.“ oder „Grüne Augen Froschnatur, von der Liebe keine Spur.“ kennt nahezu jeder. Lange Zeit galt eine Verbindung zwischen Augenfarbe und Charaktereigenschaften als Esoterik. Neuere Erkenntnisse belegen jedoch, dass es einen Zusammenhang zwischen Augenfarbe und der Persönlichkeit geben kann – wenn auch nur in Tendenzen.

Gibt es wissenschaftliche Studien, die einen Zusammenhang zwischen Augenfarbe und Persönlichkeitsmerkmalen herstellen?

Wissenschaftler der Universität Österbro haben 400 Probanden untersucht und konnten eine Verbindung zwischen Augenfarbe und Charakter herstellen. Die Entwicklung des Gehirns und der Augen sind verknüpft. Gen Pax6 ist bei der Bildung des Irismusters beteiligt und in Hirnarealen aktiv, die Emotionen und Verhalten beeinflussen.

Schenkt man schwedischen Wissenschaftlern Glauben, lassen sich beim  Blick in die Iris Persönlichkeitsmerkmale entziffern. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass sich anhand von Pigmentflecken, Kontraktionsringen und Längsfurchen Charaktereigenschaften deuten lassen.

Längliche Furchen mit einem freundlichen und offenen Wesen in Verbindung gebracht werden. Kontraktionsringe stehen im Zusammenhang mit impulsiven, neurotischen Merkmalen. Die Wissenschaftler betonen, dass eine individuelle Persönlichkeit anhand der Augen nicht charakterisiert werden kann. Zur Verifizierung der Annahmen bräuchte es weitere Studien.

Dr. med. Rainer Wiltfang, Facharzt für Augenheilkunde, bringt über zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Augenlasermedizin mit. Als Pionier gilt er als Mitentwickler der SMILE-Methode, einer innovativen, minimalinvasiven Laseroperation. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit engagiert er sich als Mannschaftsarzt beim Deutschen Skiverband und am Olympiastützpunkt Bayern.

Wie beeinflusst die Genetik die Augenfarbe und könnte sie auch andere Eigenschaften beeinflussen?

Ja, die Genetik hat Auswirkungen auf die Augenfarbe – sowie auf viele andere Eigenschaften des Menschen. Sie entsteht durch die Kombination verschiedener Gene. Die Augenfarbe wird durch den Stoff Melanin bestimmt. Ist der Melaninanteil gering, erscheint die Iris hell, die Augen sind grün bis blau oder grau.

Bei einem hohen Melaninanteil ist die Iris eher braun gefärbt. Da unsere Gene bestimmen, wie viel Melanin unser Körper produziert, entstehen so die Augenfarben durch die Genetik. Die dominanten und rezessiven Merkmale der Gene, die durch die Eltern vererbt werden, bestimmen die Augenfarbe der Kinder. Braune und Grüne Augen werden dominant vererbt, graue und blaue dagegen rezessiv.

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Können anhand der Augenfarbe Krankheiten diagnostiziert werden?

Nur anhand der Augenfarbe können sich Krankheiten meist nicht erkennen lassen. Allerdings können andere Kriterien im Auge Hinweise darauf geben. Humanmediziner berücksichtigen bestimmte Merkmale der Augen bei ihren Diagnosen: Bluthochdruck kann beispielsweise an der Netzhaut erkannt werden. Gefäßerkrankungen zeigen sich ebenfalls auf der Netzhaut, bereits in einem relativ frühen Stadium. Auch rheumatische Krankheiten, Autoimmunkrankheiten wie Diabetes oder Vitamin A-Mangel lassen sich am Auge ablesen. Deshalb ist eine regelmäßige augenärztliche Vorsorgeuntersuchung ebenso wie der Besuch beim Hausarzt anzuraten.

Hat die Augenfarbe auch Auswirkungen auf die Sehkraft?

Menschen mit heller Augenfarbe können lichtempfindlicher sein als Menschen mit braunen Augen. Die Augenfarbe hat jedoch keine Auswirkungen auf die Sehstärke oder die Häufigkeit von Fehlsichtigkeiten. Grundsätzlich sollten die Augen immer vor Sonneneinstrahlung und zu hellem Licht geschützt werden. Zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit kommen Sehhilfen wie Brillen, Kontaktlinsen oder Augenlaseroperationen in Frage – je nach individuellen Bedürfnissen und Voraussetzungen. Gehen Sie zur Beratung stets in eine spezialisierte Klinik, die das gesamte Spektrum der Versorgung anbietet. 

Gibt es Möglichkeiten, die Augenfarbe zu ändern?

Eigentlich nicht – theoretisch ist es möglich, die Augenfarbe operativ zu ändern – in Deutschland ist diese Methode jedoch nicht zugelassen, da erhebliche Komplikationen bis zur Erblindung aufgetreten sind. Als Alternative können farbige Kontaktlinsen getragen werden, die viele ja auch von Halloween oder Karneval kennen. Grundsätzlich sind diese bei kurzer Tragedauer nicht gesundheitsschädlich, allerdings sind sie häufig nicht zertifiziert und können zu verschiedenen Problemen wie mechanische Reizungen und Entzündungen führen. Besonders wenn diese nicht korrekt eingesetzt und aufbewahrt werden, kann es gefährlich werden.

Ändert sich die Augenfarbe im Alter?

Die Farbe der Iris kann sich im Alter geringfügig ändern – bedingt durch genetische Veranlagung, Umwelteinflüsse oder Krankheiten wie Glaukom (Grüner Star) und Grauer Star (Katarakt). Generell ist der Graue Star eine Erkrankung im höheren Alter, da die Linse über die Jahre eintrübt. Klassischerweise beginnt der Prozess ab 60 Jahren. Je älter, umso wahrscheinlicher ist ein Auftreten. Beim Grünen Star leidet der Patient an einem zu hohen Augendruck. Das Risiko eines Glaukoms steigt ab dem 40. Lebensjahr.

Werden keine regelmäßigen Augenuntersuchungen durchgeführt, kann das Glaukom zu schwerwiegenden Schädigungen des Auges führen. Erste Merkmale sind das Verschwommensehen oder eine hohe Blendempfindlichkeit bei plötzlich auftretenden Lichtquellen. Sollte eine Belastung der Verwandtschaft ersten Grades mit Grünem Star oder hohe Kurzsichtigkeit ab fünf Dioptrin sowie Weitsichtigkeit vorliegen, ist es ratsam, vor dem vierzigstem Lebensjahr den Augeninnendruck zu kontrollieren

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Niko Kohls

Professor für Gesundheitsförderung, widmet sich der Erforschung von Selbstregulation, Resilienz, Stressbewältigung und Achtsamkeit


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Dieser Text stammt von einem Expert aus dem FOCUS online EXPERTS Circle. Unsere Experts verfügen über hohes Fachwissen in ihrem Themenbereich und sind nicht Teil der Redaktion. Mehr erfahren.





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