Bad Segeberg. Nur gut, dass Winnetou am Freitag offenbar andere Verpflichtungen hatte. Denn dass sich Ribanna und Old Firehand auffallend gut verstehen, erfährt der ebenfalls in die Häuptlingstochter verliebte Apache ohnehin noch früh genug – spätestens am 27. Juni, wenn die Karl-May-Spiele im Freilichttheater mit ihrer neuen Inszenierung Premiere feiern.

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Sila Sahin und Jan Hartmann schlüpften im Indian Village zumindest äußerlich schon einmal in ihre neuen Rollen. Gemeinsam mit Nick Wilder, der den Schurken Emery Forster verkörpert, bilden sie in der 71. Saison am Kalkberg das Gaststar-Trio. Der Medientermin im kleinen Westerndorf neben dem Stadion hat bei der Kalkberg GmbH bereits Tradition.

Wie es sich im Wilden Westen gehört, kündigten bekannte Filmmelodien des Komponisten Martin Böttcher um 12 Uhr („High Noon“) die ersten Auftritte des Trios in Kostüm und Maske an. Nacheinander ritten Wilder, Sahin und Hartmann durch das große Tor herein, drehten jeweils eine Platzrunde und stellten sich anschließend geduldig den rund 80 Kameraleuten, Fotografen und Reportern.

Karl-May-Spiele in Bad Segeberg zeigen „ergreifende Liebesgeschichte“

„Winnetou II – Ribanna und Old Firehand“ sei eine „ergreifende Liebesgeschichte“, kündigte Ute Thienel an, Geschäftsführerin der Karl-May-Spiele. „Es wird dramatisch und sehr emotional.“ Ribanna müsse sich nämlich zwischen ihrer Jugendliebe Winnetou (zum vierten Mal Alexander Klaws) und dem Westmann Old Firehand entscheiden.

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Für die Schauspielerin Sila Sahin ist es eine Rückkehr nach Bad Segeberg: Sie hatte in der Spielzeit 2017 bereits als „Lea-tshina, die Weiße Feder“ im Ensemble gestanden. „Ich habe aus tiefstem Herzen gesagt: Hier würde ich gern noch einmal spielen. Das Universum hat es erhört.“ Als Glücksbringer erhielt Sahin von Ute Thienel eine Kette mit einer goldenen Rose. Schließlich sei Ribanna vom Stamme der Assiniboine auch als „Rose vom Quicourt“ bekannt.

Nick Wilder, der den ebenso charmanten wie skrupellosen Schurken Emery Forster gibt, kommt ursprünglich von der Insel Fehmarn, lebt inzwischen aber auf einer Ranch im US-Staat Montana. „Als Kind war ich oft als Zuschauer hier in Bad Segeberg“, erzählt er. Nun freue er sich darauf, sich ordentlich mit Winnetou und Old Firehand anzulegen.

Schurke bekam von Geschäftsführerin Ute Thienel eine Mundharmonika

Von Ute Thienel bekam er für seine Rolle eine Mundharmonika überreicht. Dass das Instrument mehr ist als ein bloßes Requisit, demonstrierte der Schauspieler umgehend – und spielte darauf die berühmte Titelmelodie aus dem legendären Western „Spiel mir das Lied vom Tod“. Sein Können werde er auch live im Stück zeigen, verriet die Geschäftsführerin.

Sogar noch ein wenig näher an Bad Segeberg als bei Wilder liegen die Wurzeln von Jan Hartmann. Geboren in Kaltenkirchen, wuchs er in Bad Bramstedt auf. Beim Einritt ins Indian Village – auf dem Rücken des Rappen „Tino“ – wirkte der künftige Old Firehand von allen Dreien bereits am sichersten zu Pferd.

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Der Westmann sei ein Pelzjäger, der in den Bergen lebt, erklärte Ute Thienel. „Ein einsamer Wolf, der genau wie Winnetou für das Gute kämpft.“ Weil neben gefühlvollen Momenten auch viel Action dazugehöre, überreichte sie ihm ein Gewehr. Im Gegensatz zur Mundharmonika war die Winchester allerdings tatsächlich eine Imitation.

Vorverkauf für die Karl-May-Spiele 2024 in Bad Segeberg läuft bereits

Er freue sich „wie ein kleines Kind“ auf den Sommer, verriet Hartmann, „und natürlich auf viele leuchtende Kinderaugen im Publikum.“ Die Chancen dafür stünden nicht schlecht, ergänzte Ute Thienel. Der Vorverkauf für die neue Saison laufe bestens. „Wir sind hochzufrieden.“ Noch seien es exakt 121 Tage bis zur großen Premiere.

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Mit den neuen Kollegen sei er sofort warm geworden, verriet Jan Hartmann. „In Sila Sahin habe ich mich auf Anhieb verliebt.“ Zum Glück hat Winnetou dieses Eingeständnis nicht mitbekommen. Noch nicht.

KN



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