Es ist paradox: Die Gesellschaft wird immer älter, die Zahl junger Job-Einsteiger geht seit Jahren zurück, die Rücklagen der Sozialkassen schmelzen, und trotzdem erfahren ältere Beschäftigte nicht den Respekt, den sie verdienen.

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Schlimmer noch: Trotz aller Sonntagsreden, in denen die Bedeutung längeren Arbeitens angesichts der allgemein gestiegenen Lebenserwartung betont wird, machen viele Unternehmen weiter, als gäbe es noch fünf Millionen Arbeitslose. Wer über 60 ist, wird kaltgestellt, rausgedrängt, in die Altersteilzeit oder Rente weggelobt. Dafür mag es individuelle Gründe geben, für die gesamte Gesellschaft aber sind die Folgen verheerend. Jede einzelne Frühverrentung macht die Fachkräftelücke ein Stück größer und das wirtschaftliche Potenzial des Landes ein Stück kleiner.

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Bundeskanzler Olaf Scholz hat das den versammelten Wirtschaftsbossen jüngst beim IHK-Tag in Berlin entgegengehalten, als die über eine Rente mit 69 diskutieren wollten. Er frage sich, wo Job-Angebote für die Generation 60 plus sein, sagte der Bundeskanzler. Unternehmen müssten es „super finden“, einen 62-Jährigen einzustellen. In der Realität tun sie das selten.

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Es muss ein Umdenken stattfinden

Nun brauchen Kulturwandel Zeit, und vermutlich ist der Mitarbeitermangel in vielen Unternehmen noch nicht groß genug, um alte Denkmuster endgültig beiseitezulegen. Nur kann das Land nicht warten, bis auch der letzte Personalchef vom alten Schlag in Rente gegangen ist. Besser wäre es, die aktuell an den Entscheidungshebeln sitzende Generation würde umdenken – und dann auch selbst freiwillig länger arbeiten. Profitieren würden davon alle.



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