Israel ist nach Einschätzung der US-Regierung für die gezielte Tötung mehrerer iranischer Generäle in der syrischen Hauptstadt Damaskus verantwortlich. Das machte die stellvertretende Pentagonsprecherin Sabrina Singh bei einer Pressekonferenz in Washington, D.C. deutlich. Singh stellte außerdem klar, dass die USA nicht in den Angriff verwickelt gewesen seien.

Auf eine entsprechende Frage sagte Singh: “Die USA haben keinen Angriff in Damaskus durchgeführt. Ich möchte Sie auf die Israelis verweisen, um mit ihnen über ihren Angriff zu sprechen.” Die Nachfrage, ob es die offizielle Einschätzung der US-Regierung sei, dass Israel für den Angriff verantwortlich sei, bejahte die Sprecherin: “Das ist unsere Einschätzung.”

Am Montag waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Die Revolutionsgarden sind Irans Elitestreitmacht. Sie werden als mächtiger eingeschätzt als die konventionellen Streitkräfte im Iran. Mit den Al-Kuds-Brigaden sind die Revolutionsgarden auch im Ausland aktiv, unter anderem in Syrien, wo das iranische Regime Machthaber Baschar al-Assad unterstützt.

Singh: USA vorab nicht über Angriff informiert

Befürchtet wird, dass der Konflikt zwischen den Erzfeinden Iran und Israel nach dem Angriff eskalieren könnte. Der Iran hat die Tötung der Generäle verurteilt und mit Vergeltung gedroht. Auch die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon kündigte Rache an.

Singh sagte, die USA hätten dem Iran nach dem Vorfall auf vertraulichen
Kanälen sehr deutlich gemacht, dass sie nicht an dem Schlag beteiligt
gewesen seien. Israel habe die US-Regierung vorab weder über den Angriff
noch das Ziel informiert.   

Das israelische Militär hat die Verantwortung für den Angriff weder bestätigt noch dementiert. Auch israelische Medien schreiben die Attacke aber der israelischen Luftwaffe zu. Israel greift in Syrien regelmäßig Ziele an. Die Angriffe richten sich in der Regel gegen Stellungen der syrischen Armee oder proiranische Akteure wie die Hisbollah.   



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