Der bei einem Attentat schwer verletzte slowakische
Ministerpräsident Robert Fico ist aus dem Krankenhaus entlassen worden. Fico
sei am Donnerstagabend aus der Klinik in Banska Bystrica nach Bratislava
geflogen worden, berichtete der TV-Nachrichtensender TA3 und berief sich dabei
auf Klinik-Leiterin Miriam Lapunikova. Sie hatte zuvor angekündigt, der Ministerpräsident
werde in häusliche Pflege überstellt, sobald sein Gesundheitszustand das
zulasse.

Das öffentlich-rechtliche Fernsehen RTVS berichtete, vor dem
Gebäudekomplex in einem Villenviertel Bratislavas, in dem sich Ficos Wohnung
befindet, seien Polizisten zur Bewachung stationiert worden.  

Fico war am 15. Mai von einem Regierungsgegner mit mehreren
Schüssen lebensgefährlich verletzt worden
. Der Angreifer sitzt derzeit in
Untersuchungshaft. Im Polizeiverhör hatte der 71-Jährige seine Tat mit Hass auf
Fico und dessen Politik begründet, wie aus einem der Nachrichtenagentur dpa vorliegenden
Gerichtsdokument hervorgeht. 

Rückkehr Ficos in die Politik ungewiss

Demnach verlangte der Attentäter unter anderem,
dass die von Fico gestoppte Militärhilfe der Slowakei für die Ukraine
fortgesetzt werde. Er habe den Ministerpräsidenten nicht töten, aber ihn soweit
verletzen wollen, dass er “unfähig zur Weiterführung seiner Arbeit” sei. Laut Innenminister Matúš Šutaj-Eštok besteht der Verdacht, dass der Angreifer bei seinem Plan Unterstützung hatte. 

Derzeit ist nicht absehbar, ob und wann Fico seine
Amtsgeschäfte wieder aufnehmen kann. Zwei Wochen nach der Tat habe er erstmals
wieder selbst Nahrung aufnehmen können, hatten Regierungsvertreter am Mittwoch
mitgeteilt.



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