FDP-Chef Christian Lindner propagiert lieber Alternativen zur gesetzlichen Rente.

FDP-Chef Christian Lindner propagiert lieber Alternativen zur gesetzlichen Rente.

Foto: dpa/David Young

Sie wird von bestimmten politischen und finanzwirtschaftlichen Interessensgruppen gerne totgesagt, doch die gesetzliche Rente erlebt gerade einen wahren Boom. Rund 1,1 Milliarden Euro im Jahr haben die Bundesbürger zuletzt freiwillig eingezahlt, was eine neue Rekordmarke darstellt. Und das, obwohl diesen Einzahlungen enge Grenzen gesetzt sind.

Zu den Gründen dürfte gehören, dass die lange Niedrigzinsphase der privaten Altersversorgung schwer zu schaffen gemacht hat. Und die staatlich geförderte Riester-Rente, die gerade Geringverdienern ein ordentliches Zubrot im Alter bescheren sollte, gilt längst als gescheitert. Hier streichen Banken und Versicherungen im Schnitt jeden vierten eingezahlten Euro als Gebühr ein – bei der gesetzlichen Rente betragen die Verwaltungskosten drei Prozent. Auch steuerlich fährt man mit ihr besser. Daran ändern neue FDP-Experimente wie die geplante Aktienrente nichts oder Gedankenspiele etwa von Christian Lindner, in der nächsten Legislaturperiode solle das Rentenalter angehoben werden.

Die Leute bringen der gesetzlichen Rente großes Vertrauen entgegen, was letztlich entscheidend für die Altersvorsorge ist. Die Auszahlung ist gesichert, sie bietet einen Schutz vor Inflationsrisiken, sie lohnt sich, auch wenn man nicht steinalt wird, die Ansprüche können teilweise auf Hinterbliebene übertragen werden, und sie bietet einen gewissen sozialen Ausgleich. In der Altersversorgung kann nur die gesetzliche Rente wirklich woke sein. Sie zu stärken wäre das Gebot der Stunde.

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