Ältere Menschen werden von vielen Deutschen nicht sonderlich wertgeschätzt, das zeigt sich auch auf dem Arbeitsmarkt. Nur ein paar Beispiele, von denen Fachleute aus Beratungsstellen berichten: Der Chef nimmt einem altgedienten Mitarbeiter anspruchsvolle Aufgaben weg und übergibt sie an jüngere Kolleginnen. Oder: Alle anderen werden zu Fortbildungen geschickt – den Weiterbildungswunsch des ältesten Kollegen wimmelt die Chefin jedoch ab. Ob Entscheidungen wie diese wirklich am Alter liegen, lässt sich kaum belegen. Keine gut geschulte Führungskraft spricht heute noch laut aus, was ihr als Diskriminierung ausgelegt werden könnte.
Auch die Jobsuche kann mit 50 plus besonders mühselig sein, davon berichten zum Beispiel Ratsuchende bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Erfahrene Arbeitskräfte sind wesentlich teurer als junge, und es gibt Vorgesetzte, die ältere Bewerberinnen für nicht mehr leistungsfähig oder innovativ genug halten.
Manche Fälle landen vor Gericht
Gelegentlich aber werden Fälle von Altersdiskriminierung bekannt, in denen Unternehmen sich angreifbar gemacht oder sogar rechtswidrig gehandelt haben: Bei IBM etwa bezeichnete eine Führungskraft in den USA ältere Mitarbeitende in einer Mail als “Dinobabys”, die man einladen solle, das Unternehmen zu verlassen, um sie zu einer “ausgestorbenen Spezies” zu machen. Unter anderem wegen dieser und anderer Mails warfen Ex-Angestellte dem IT-Konzern vor, Mitarbeitende wegen ihres Alters aus Jobs gedrängt zu haben.
Darüber, ob Formulierungen in Stellenanzeigen gewisse Bewerber diskriminieren, entscheiden regelmäßig Arbeitsgerichte: etwa weil Digital-Natives gesucht werden, “ein/e Mitarbeiter/in zwischen 25 und 45 Jahre für eine Teamleitung” oder ein neues Mitglied “für ein junges dynamisches Team”.
Wir wollen von unseren Leserinnen und Lesern wissen: Fühlen oder fühlten Sie sich im Job oder bei der Stellensuche wegen Ihres Alters diskriminiert? Was haben Sie konkret erlebt? Ab welchem Alter ging das los? Wie sind Sie damit umgegangen? Und wie reagierten Führungskräfte und Kolleginnen?
Schildern Sie uns gern Ihre Erfahrungen im Formular oder im Kommentarbereich. Alternativ können Sie auch eine E-Mail an community-redaktion@zeit.de senden. Ausgewählte Beiträge möchten wir veröffentlichen, auf Wunsch gern anonym.
Ältere Menschen werden von vielen Deutschen nicht sonderlich wertgeschätzt, das zeigt sich auch auf dem Arbeitsmarkt. Nur ein paar Beispiele, von denen Fachleute aus Beratungsstellen berichten: Der Chef nimmt einem altgedienten Mitarbeiter anspruchsvolle Aufgaben weg und übergibt sie an jüngere Kolleginnen. Oder: Alle anderen werden zu Fortbildungen geschickt – den Weiterbildungswunsch des ältesten Kollegen wimmelt die Chefin jedoch ab. Ob Entscheidungen wie diese wirklich am Alter liegen, lässt sich kaum belegen. Keine gut geschulte Führungskraft spricht heute noch laut aus, was ihr als Diskriminierung ausgelegt werden könnte.
