München – Obacht, liebe Bayern-Fans! Vielleicht ist es Ihnen ja gar nicht aufgefallen, aber Uli Hoeneß hat gerade in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk höchstselbst die nun schon über ein Jahrzehnt andauernde Vorherrschaft seines Herzensklubs in der Bundesliga beerdigt.

Man habe, so sagte der Patron vom Tegernsee, zwar einen Umbruch in der Führungsetage eingeleitet, aber erst in zwei oder gar drei Jahren könnten seine Bayern wieder ihre alte Blüte entfalten.

Kein Trainer seit Pep Guardiola hat seinen Vertrag beim FC Bayern erfüllt

Anhänger wie auch Spieler und Verantwortliche sollten diese düstere Hoeneß-Prognose daher keinesfalls als Understatement verstehen – dazu ist die Abteilung Attacke wahrscheinlich gar nicht fähig –, sondern vielmehr als eine notwendige Portion Realismus. Eine Art von Wirklichkeitsnähe, vor dem man an der Säbener Straße womöglich zu lange die Augen verschlossen hat. Denn Anzeichen für ein nahendes Ende der bayerischen Dominanz gab – und gibt – es einige.

Seit dem Abgang von Pep Guardiola 2017 hat kein Chefcoach beim FC Bayern mehr seinen Vertrag erfüllt, Sextuple-Trainer (Flick) schmissen entnervt vom Streit mit dem Vorstand hin, anderen (Nagelsmann) wurde über Nacht gekündigt, obwohl sie noch bei drei Titeln aussichtsreich im Rennen lagen. Auch die komplette Führungsriege auszutauschen, brachte noch keine kurzfristige Trendwende.

Unbesiegbarkeit des FC Bayern ist schwer angekratzt

Ganz im Gegenteil: Die berühmte Aura der Unbesiegbarkeit ist deutlich schwerer angekratzt, wenn der erklärte Wunschtrainer (Alonso) trotz millionenfacher guter Gründe dem Werben aus München widersteht, als nach einem maximal leblosen 0:2 gegen Borussia Dortmund am Ostersamstag.

Von diesen für Trainer und Bosse so unerklärlichen Lustlos-Auftritten gab es zuletzt ja schon genug. Allerdings: Wer sich selbst für den Bundesliga-Klassiker nicht mehr motivieren kann, muss sich schon fragen lassen, wie viel “Mia san mia” noch in ihm steckt…





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