Zehn Spiele sind in der Bundesliga-Saison 2023/24 noch zu absolvieren, doch wenn man sich das Verhalten und die Körpersprache von Thomas Tuchel (50) im Spiel der Bayern gegen Freiburg (2:2) genau angesehen hat, dann erweckt der 50-jährige Trainer für außenstehende Beobachter den Eindruck, als hätte er mit dem Kapitel FC Bayern bereits abgeschlossen.
Als Mathys Tel am Freitagabend in der 35. Minute den frühen Führungstreffer der Freiburger durch Christian Günter (13.) mit einem Traumtor ausglich, wurde der junge Franzose von seinen Mitspielern gefeiert. Nur Thomas Tuchel nahm den Ausgleichstreffer nahezu regungslos zur Kenntnis. Bereits beim knappen 2:1-Last-Minute-Erfolg gegen Leipzig zeigte Tuchel ein nahezu identisches Verhalten. Ein Verhalten, welches nicht nur den Bayern-Fans ein Dorn im Auge ist.
FC Bayern: TV-Experte kritisiert Verhalten von Tuchel
“Er bleibt bei den Toren sitzen. Alle jubeln, er bleibt sitzen. Mir persönlich gefällt das nicht, überhaupt nicht”, ging TV-Experte Jonas Hummels (33), Bruder von Ex-Bayern-Star Mats, mit dem aktuellen Bayern-Trainer nach dem Münchner 2:2 in Freiburg bei DAZN hart ins Gericht. Nicht das sportliche Geschehen auf dem Spielfeld im Breisgau stieß Hummels dabei sauer auf, vielmehr kritisierte der DAZN-Experte das aktuelle Verhalten von Thomas Tuchel: “Ich finde ihn sonst teilweise zynisch und sarkastisch. Was ich lustig finde, weil es meine Art von Humor ist. Aber als Spieler weiß ich nicht. Als Offizieller ohnehin nicht. Wenn ich ganz, ganz böse wäre, würde ich sagen, er wirkte ein Ticken planlos”, so Hummels.
Aber auch die Art und Weise, wie Tuchel derzeit coacht, ist für den 33-Jährigen nicht nachzuvollziehen: “Bei einem Auswärtsspiel in Freiburg, die aus einer Phase kommen, wo sie wenig Erfolg haben. (…) Warum man es in so einem Spiel nicht hinbekommt, die Struktur selbst vorzugeben. Warum muss man bis zur Halbzeit warten, um eine Dreierkette umzustellen? Das, offen gesagt, verstehe ich nicht.”
Das der FC Bayern und Thomas Tuchel am Ende der Saison getrennte Wege gehen, ist für Hummels “auf jeden Fall die richtige Entscheidung”, so ganz kann er allerdings nicht nachvollziehen, wieso man “jetzt bis zum Ende der Saison weiter macht.”
Gegen Lazio Rom ist Tuchel noch Bayern-Trainer – aber was kommt danach?
Und auch in den Sozialen Medien bekommt Thomas Tuchel sein Fett weg. So schreibt ein Fan bei X (vormals Twitter): “Die Meisterschaft und der Pokal sind weg. Ein möglicher Viertelfinaleinzug in der Champions League ist die letzte Möglichkeit für ein kleines Erfolgserlebnis in dieser Saison. Und wir gehen das mit einem desinteressierten Trainer an, der sich wie ein Kleinkind aufführt. #Tuchel”.
Ein anderer X-User kommentiert mit “Die restliche Saison weiter auf Tuchel zu setzen ist ein Eingeständnis, dass man neben der Liga auch nicht mehr an die Champions League glaubt. Die Saison ist auf ganzer Ebene gelaufen, egal ob man mit Glück noch irgendwie gegen Lazio weiterkommt oder nicht. #FCBayern #Tuchel”.
Laut AZ-Infos wird Thomas Tuchel am Dienstag beim Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Lazio Rom sicher an der Seitenauslinie stehen. Ob dies am nächsten Samstag im Spiel der Münchner gegen Tuchels Ex-Klub Mainz 05 auch noch der Fall sein wird, hängt sicherlich davon ab, ob die Münchner die 0:1-Hinspielpleite gegen die Römer noch wettmachen können, oder der FC Bayern in der Königsklasse bereits nach dem Achtelfinale die Segel streichen muss.