Der AfD-Politiker Maximilian Krah wird nicht Teil der künftigen AfD-Delegation im Europaparlament sein. Die neu gewählten Abgeordneten beschlossen bei ihrer konstituierenden Sitzung, Krah nicht aufzunehmen, wie dieser selbst mitteilte.

Nach Informationen von ZEIT ONLINE stimmten während der Sitzung AfD-Delegation vier zukünftige Abgeordnete für Krahs Aufnahme, acht dagegen und drei enthielten sich. Krah verließ demnach im Anschluss das Treffen und kündigte an, seine Social Media-Auftritte weiter für junge Leute zu betreiben. “Sie werden weiter von mir hören” sagte er.

Zuvor hatte Krah während einer Beratungspause gesagt, er würde einen Ausschluss aus der Delegation als nicht besonders freundlich empfinden. Zudem würde es ihn “nicht davon abhalten, weiter für diese Partei im Europäischen
Parlament laut und erfolgreich zu arbeiten”.

Mehrere Skandale im Wahlkampf

Krah war während des Wahlkampfs wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken sowie wegen verdächtiger Verbindungen nach China in die Kritik geraten. Zudem hatte die rechte ID-Fraktion im Europaparlament die AfD kurz vor der Europawahl ausgeschlossen, nachdem verharmlosende Äußerungen von Krah zur nationalsozialistischen SS bekanntgeworden waren. Die Partei hatte ihn daraufhin noch während des Wahlkampfs weitgehend aus der Öffentlichkeit gezogen, offiziell aber an ihm festgehalten.

Die AfD hatte bei der Europawahl in Deutschland am Sonntag 15,9 Prozent geholt und zieht mit 15 Abgeordneten ins neue EU-Parlament ein. Dass Krah nicht Teil der AfD-Delegation wird, bedeutet nicht, dass er auch sein Mandat verliert. Auch wie sich die Delegationsentscheidung auf den Status der Partei innerhalb der ID-Fraktion auswirkt, ist unklar.

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