AfD-Chef von Niedersachsen: Ansgar Schledde: Der Strippenzieher

Foto: dpa/Georg Wendt

Ansgar Schledde ist neuer Landesvorsitzender der niedersächsischen AfD. Wie viele andere in der Rechtsaußen-Partei gibt er den soliden Bürger. Der 46-Jährige stammt aus Wickede in Nordrhein-Westfalen, ist Vater dreier Kinder, setzt nach eigenen Angaben auf »verlässliche Werte und Tugenden«, auf »konservatives Denken, das Stabilität und Freiheit sichert« und lehnt »sozialistische Experimente« ab.

In der vergangenen Woche geriet Schledde ins Visier der Staatsanwaltschaft – nicht zum ersten Mal. Am 17. April durchsuchten Ermittler die Geschäftsräume des niedersächsischen Landesverbandes sowie eines Kreisverbandes der AfD. Schledde steht unter Verdacht, gegen das Parteiengesetz verstoßen zu haben, indem er Spenden auf einem privaten Konto entgegennahm. Seine Immunität als Landtagsabeordneter wurde aufgehoben. Schon vor zwei Jahren war gegen ihn wegen Verdachts auf Untreue ermittelt worden. Ein AfD-Aussteiger hatte damals behauptet, Schledde nehme Geld für Listenplätze bei der Bundestagswahl 2021 und der Landtagswahl 2022. Das Landgericht Verden sprach ein Urteil, Schledde hat dagegen Rechtsmittel eingelegt.

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Schon früher ist der Mann, an dem Insidern zufolge niemand vorbeikommt, der in der AfD Niedersachsen etwas werden will, auffällig geworden. Im Jahr 2000 soll er mit einer Gruppe von Männern vor dem Haus eines Kommunalpolitikers randaliert, die Haustür eingeschlagen und das Deutschlandlied abgesungen haben. Er behauptet, er sei »lediglich auch am Objekt entlang gegangen«. Das anschließende Verfahren wurde gegen Auflagen gegen Schledde und einen weiteren Mann eingestellt. Verurteilt wurde der Unternehmer einmal wegen Insolvenzverschleppung.

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