München – Ganze 19 Saisonspiele hat er bereits absolviert für Sechzig, zwölf davon in der Startelf. Ob als Innenverteidiger oder als Rechtsverteidiger: Auf Junglöwe Michael Glück ist Verlass – und genau deshalb ist seine Zukunft auf Giesings Höhen noch ungeklärt.

Theoretisch ist die Vertragslage des 20-jährigen Abwehrspielers des TSV 1860, ganz im Gegensatz zu vielen seiner Mitspieler, scheinbar vorgezeichnet: Der Österreicher steh noch über das Saisonende hinaus unter Vertrag, konkret bis 30. Juni 2025.

Erhöhung des Etats ist beim TSV 1860 bisher nicht vorgesehen 

Was praktisch noch lange nicht heißt, dass Glück bis dahin ein Blauer bleibt, denn: Er ist Sechzigs heißeste Aktie. Angesichts der 4,5 Millionen Euro Etat der Saison 2024/25 zeichnet sich ab: Der TSV muss den Gürtel enger schnallen – zumindest, sollte nicht noch von irgendwoher ein Geldregen kommen. Investor Hasan Ismaik ist, zumindest unter der jetzigen Vereinsführung, wohl keine Option für weitere Darlehen, angesichts des Gesellschafter-Dauerzwists auch nicht für ein Sponsoring.

Eine Vergrößerung des weiß-blauen Budgets ist, wie der neue kaufmännische Geschäftsführer Oliver Mueller der AZ kürzlich sagte, nicht geplant: “Eine Erhöhung ist vom jetzigen Standpunkt aus nicht vorgesehen.” Wer weiß, Standpunkte können sich bekanntlich ändern. Klar ist auch: Sechzig kann wohl nur noch im Sommer eine Ablöse für Glück aufrufen. Nach AZ-Informationen ist beim TSV noch kein Angebot für Glück eingegangen, aber einige Interessenten haben den gebürtigen Salzburger auf der Liste.

TSV 1860: Vertragsverlängerung von Michael Glück ist derzeit nicht zu stemmen

Eine Vertragsverlängerung, die derzeit durchaus sinnvoll wäre, um Glück nicht im kommenden Jahr zum Nulltarif ziehen lassen zu müssen, ist aktuell jedenfalls weder konkret, noch finanziell zu stemmen. Stichwort Kontinuität: Würden bei 1860 zwei Gesellschafter konstruktiv zusammenarbeiten, würde wohl eine Glück-Verlängerung in Angriff genommen werden. So aber dürfte sie angesichts der Schwierigkeiten, überhaupt einen schlagkräftigen Kader für 2024/25 aufstellen zu können, schwerlich Realität werden.

Sportlich betrachtet hat 1860 Stand jetzt ohnehin gleich sechs Innenverteidiger für die nächste Spielzeit zur Verfügung: Nach der Vertragsverlängerung von Kapitän Jesper Verlaat sind neben dem Niederländer und Glück Winter-Neulöwe Max Reinthaler, Leroy Kwadwo und Junglöwe Daniel Winkler zu nennen, der als Perspektivspieler herangeführt werden soll.

Michael Glück bringt wohl nicht so hohe Ablöse wie Leandro Morgalla 

Dazu kommt noch ein Spieler und langjähriger Löwe, der im vergangenen Sommer zuerst bis 2025 verlängert hat, bevor er ein halbes Jahr später zu Drittliga-Konkurrent SC Freiburg II ausgeliehen wurde: Niklas Lang. Sechzig hat also mindestens einen Innenverteidiger zu viel, wobei Coach Giannikis neben Glück auch Kwadwo als Außenverteidiger einsetzt.

Gleichzeitig steckt Marktwertgewinner Glück (von 200.000 auf 300.000 Euro) noch im Entwicklungsprozess: Beim jüngsten 1:2 gegen Preußen Münster leistete er sich eines seiner bisher schwächeren Spiele im 1860-Trikot. Eine so hohe Ablöse wie bei Ex-Löwe Leandro Morgalla (für zwei Millionen plus Boni zu RB Salzburg) ist nicht zu erwarten, doch bekanntlich kostet es nicht, einen Spieler mal in Schaufenster zu stellen. 





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