Die Gruppe befindet sich den Angaben zufolge seit Freitag nach einem Einsatz gegen Umweltdelikte in Gewalt der Farc-Dissidenten.
Bereits zuvor hatten die Behörden erklärt, dass zwei Ermittler der kolumbianischen Generalstaatsanwaltschaft von der Farc-Splittergruppe EMC verschleppt worden seien. Die Ermittler sowie eine Begleiterin würden seit Freitag in einer ländlichen Gegend der Gemeinde Santander de Quilichao im südwestlichen Bezirk Cauca festgehalten und seien „bei guter Gesundheit“, erklärte der EMC seinerseits.
Kolumbien leidet seit sechs Jahrzehnten unter bewaffneten Konflikten zwischen dem Staat sowie linken Guerilla-Gruppen, rechten Paramilitärs und Drogenschmugglern. 2016 hatte die größte Guerilla-Organisation Farc ein Friedensabkommen mit der Regierung unterzeichnet. Die EMC und mehrere andere Splittergruppen der Farc lehnten das Friedensabkommen aber ab. Der linksgerichtete Präsident Gustavo Petro war 2022 mit dem Ziel angetreten, dem Land „vollständigen Frieden“ zu bringen. Seitdem wurden Friedensgespräche mit der EMC und der Rebellen-Organisation Nationale Befreiungsarmee (ELN) geführt.
Keine Fortschritte im Friedensprozess
Der Friedensprozess hatte zuletzt aber einige Rückschläge erlitten. Menschenrechtsorganisationen werfen den Rebellengruppen, die auch mit dem Drogenhandel in Verbindung gebracht werden, unter anderem vor, die Waffenruhen auszunutzen, um ihre Macht auszuweiten, größere Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen und neue Mitglieder zu rekrutieren.
Im März setzte die kolumbianische Regierung eine Waffenruhe mit der EMC teilweise aus. Das Verteidigungsministerium begründete die Entscheidung mit bewaffneten Angriffen der Gruppe, bei denen unter anderem eine indigene Frau getötet worden war. Wegen der „Nichteinhaltung der Waffenruhe“ durch die EMC werde das Militär in den Regionen Nariño, Cauca und Valle del Cauca die „Offensivaktionen“ gegen deren Kämpfer wieder aufnehmen, hieß es.