Kiel. Seit 20 Jahren begleitet der Verein Trauernde Kinder Schleswig-Holstein Kinder, Jugendliche und deren Familien, wenn ein nahestehender Mensch gestorben ist. In den Trauergruppen finden die Betroffenen mit Unterstützung von pädagogischen Fachkräften und vielen geschulten Ehrenamtlern ihren eigenen Weg durch die Trauer. Trotz großen ehrenamtlichen Engagements kostet die Arbeit Geld. „Wir sind rein spendenfinanziert“, sagt Andrea Vollbehr.

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Groß war die Freude, als am Dienstag Dorothee Thomanek und Susan Timmann vom Club Kiel Baltica von Soroptimist International (SI) eine Spende in Höhe von 10 000 Euro überreichten. „Das Geld haben wir auf unserem Benefiz-Golf-Turnier in Kitzeberg eingesammelt“, sagte Thomanek. Mit knapp 100 Teilnehmern aus 15 Golfclubs wurde das Spaßturnier zum 14. Mal ausgerichtet. SI ist ein weltumspannendes Netzwerk berufstätiger Frauen, das in vielen sozialen Hilfsprojekten für Mädchen und Frauen aktiv ist. „Die Spende an den Verein ist für uns eine Herzensangelegenheit“, sagte Thomanek.

10000 Euro vom SI-Club Kiel Baltica

„Wir freuen uns riesig über die Unterstützung“, bedankte sich Vollbehr. Gut 200 000 Euro brauche der Verein, um die Arbeit samt Miete, Personalkosten, Schulungskosten, Material und Ausstattung zu finanzieren. Daneben ist der Bedarf an Ehrenamtlichen groß.

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Fünf Trauergruppen für Kinder von vier bis 13 Jahren, zu denen parallel Erwachsenengruppen angeboten werden, gibt es derzeit. Zusätzlich gibt es eine Jugendgruppe für 13- bis 18-Jährige und auch Einzelbegleitungen für Kinder und Jugendliche, die (noch) nicht mit ihrer Trauer in eine Gruppe wollen. Wer glaubt, dass es in den Trauergruppen immer nur trist zugeht, der irrt. „Wer der Trauer Raum gibt, der schafft Platz für das Lachen“, ist ein Leitsatz des Vereins.

Dringend Ehrenamtliche gesucht – Schulungen starten im September

„Bis zu elf Kinder sind in einer Gruppe, dazu kommen noch acht Ehrenamtliche“, sagt Vollbehr. „50 engagierte Ehrenamtliche sind derzeit im Team, wir brauchen aber dringend Verstärkung, um Wartelisten für Betroffene zu verhindern“. Wer sich dafür interessiert, muss mindestens 18 Jahre sein. „Im September starten wir mit neuen Schulungen, weil niemand unvorbereitet in eine Gruppe gehen soll.“

An Zeit müsse man als Ehrenamtler alle 14 Tage einen Nachmittag vier Stunden für die Trauergruppe investieren und bereit sein, mit den Themen Tod und Trauer einfühlsam umzugehen. Interessenten für das Ehrenamt können sich telefonisch (0431/58090562) bei Enken Landgrebe melden und sich auf der Internetseite www.trauernde-kinder-sh.de informieren. Dort kann man auch mit Spenden die Arbeit des Vereins unterstützen.

Einen Einblick kann man am Sonnabend, 22. Juni, beim Tag der offenen Tür bekommen. Von 11 bis 13 Uhr sind die Türen in der Lerchenstraße 19a in Kiel geöffnet. Besonderer Gast ist Holsteinspieler Steven Skrzybski, der Botschafter des Vereins Trauernde Kinder Schleswig-Holstein ist.

KN



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