Das Risiko bleibt unverändert: Obwohl serbische – und mit ihnen rivalisierende englische – Hooligans am Sonntagnachmittag ihre Schlagkraft in der Gelsenkirchener Fußgängerzone unter Beweis gestellt haben, gehen Uefa und Sicherheitsbehörden für das Spiel am Donnerstag in der Münchner Arena (15 Uhr) bislang nur von einem „Middle-Risk-Game“ aus.

Dabei birgt die Begegnung der beiden ex-jugoslawischen Staaten Serbien und Slowenien neben sportlichem auch politischen Zündstoff. Das serbische Spiel gegen England am Sonntag war noch als Hochrisiko-Begegnung behandelt worden – zurecht, wie Videos aus der Gelsenkirchener Fußgängerzone zeigen.

Die Münchner Polizei wird am Donnerstag im Stadion, in der Fanzone und im gesamten Stadtgebiet 2000 Beamtinnen und Beamten aufbieten. Im Stadion, das mit 67 000 Zuschauern ausverkauft ist, sind Pufferzonen zur Fantrennung eingerichtet. Ultragruppierungen würden gegebenenfalls „eng begleitet“, sagt ein Polizeisprecher. Erwartet werden auch viele Fans ohne Tickets an den Public-Viewing-Orten. Hinweise auf Störungen oder Hooligan-Aufmärsche gebe es bisher nicht.

Einen Zwischenfall gab es in München bereits am Montag. Ob und inwieweit er allerdings mit der bevorstehenden EM-Begegnung im Zusammenhang steht, ließ die Münchner Polizei auch auf Nachfrage offen. Um 21 Uhr beobachteten mehrere Zeugen, wie ein nach München gereister 21-jähriger Serbe zweimal den sogenannten Hitlergruß in Richtung der Synagoge am St.-Jakobs-Platz zeigte. Zudem streckte er den Mittelfinger demonstrativ in alle Richtungen. Die Polizei nahm den Serben fest, der Staatsschutz ermittelt.

In sozialen Netzwerken kündigten serbische Fans an, München „überfluten“ zu wollen beim „showdown of the century“. In Gelsenkirchen waren nach Polizeiangaben sieben serbische Fans vorläufig festgenommen worden. Außerdem sei gegen einen Serben Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung gestellt worden.



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