München Vor zwei Wochen war die Isar in München noch ein reißender Fluss. Das Hochwasser erreichte am 4.6. einen Pegel von 3,66 Metern, ab 3,80 Metern wird die Meldestufe 3 ausgerufen. Das blieb uns zum Glück erspart, auch weil München einfach besser gewappnet ist für Hochwassersituationen. Inzwischen hat der Fluss in der Innenstadt  wieder eine recht angenehme Tiefe von 1,34 Meter erreicht. Der Pegel ist also langsam wieder gesunken, das Thermometer dagegen steigt auf bis zu 30 Grad Celsius. Klar, dass sich die Münchner nicht nur im Freibad, sondern auch an ihrem geliebten Stadtfluss entspannen wollen. Das ist in der Tat ganz offensichtlich: In dem Maße, in dem die Isar die Kiesbänke wieder freigibt, tauchen immer mehr Menschen am Ufer auf. Es wird also gesonnt, gegrillt und auch gebadet. Und zwar nicht nur der kleine Zeh.

Undurchsichtige Lage: Äste im braunen Wasser

Aber ist es aktuell überhaupt schon ratsam oder gar ungefährlich in die Isar zu gehen? Schließlich ist das Hochwasser nicht lange her und der Fluss sieht an mancher Stellen doch eher wie die Reissende oder zumindest nach Surferparadies statt Naherholungsgebiet aus, das Wasser ist mehr dunkelgrün als Isar-klar und der ein oder andere größere Ast schwimmt schließlich auch noch mit in Richtung Innenstadt.

Strömung noch stärker als gewöhnlich

Statt weiter lange im Trüben zu fischen, haben wir bei der Stadt nachgefragt. Das Referat für Klima- und Umweltschutz gibt eine eindeutige Warnung aus, aber ohne Verbot. Es sei “noch immer mit Gefahren zu rechnen”. Außerdem beseitige das Baureferat aktuell noch Hochwasserschäden, bekannte Badestellen sind vielleicht nicht nutzbar, weil der Flusslauf der Isar sich durch das Hochwasser geändert haben könnte.  Auch eine wichtige Info: “Die Strömung ist noch stärker als gewöhnlich”. Wer also nicht mit Bäumen Bekanntschaft im Wasser machen möchte oder Sorge hat, den Ausgang nicht mehr zu finden oder generell Gefallen an seinem Leben findet, der lässt das Baden in der Isar einfach noch etwas länger sein. Das gilt übrigens auch für das Fahren mit dem Boot. Das Referat rät zu, Vorsicht, “erhöhter Vorsicht”. Was bleibt also unterm Strich? Nur der gesunde Menschenverstand, liebe Münchner. Denken Sie daran, wenn Sie die heißen Tage draußen genießen. Das Wasser kann noch etwas warten. 





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