17 Länderspiele, zwölf Treffer: Niclas Füllkrug ist aktuell zuverlässigster Torjäger der deutschen Nationalmannschaft. Der Stürmer von Borussia Dortmund macht, was er soll, könnte man sagen. Beim Eröffnungsspiel der Heim-EM gegen Schottland (5:1) stand Füllkrug als Joker erst fünf Minuten auf dem Platz und traf zum 4:0. Im RND-Interview spricht der 31-Jährige über seine starke Torquote (0,71 Treffer pro Spiel), den Vorteil der neuen Teamhierarchie – und was Spaß am Pool damit zu tun hat.

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Herr Füllkrug, nur drei Spieler mit mindestens 15 Einsätzen im DFB-Dress weisen in der Nachkriegsgeschichte eine ähnliche oder bessere Torquote auf als Sie. Wissen Sie, welche?

Niclas Füllkrug (31): Gerd Müller auf jeden Fall. Ich sage noch Miro Klose und Serge Gnabry.

Müller stimmt: 68 Tore in 62 Spielen – bedeutet 1,1. Dazu Max Morlock mit 0,81 und Klaus Fischer mit 0,71, genau wie Sie.

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Ja, eine namhafte Reihe. Meine Torquote ist Wahnsinn, muss ich ehrlich zugeben. Auf die Einsatzminuten bezogen sogar noch mal besser, glaube ich …

… ein Tor alle 56 Minuten, um genau zu sein. Gibt es ein Geheimnis?

Nein, das nicht. Ich baue möglichst viel positive Energie auf, bevor ich reinkomme. Bei der Nationalmannschaft haben mir nach Einwechslungen meist wenige Situationen gereicht, um so oft zu treffen. So wie gegen Schottland im Eröffnungsspiel. Da war natürlich etwas Glück dabei, wie Ilkay (Gündogan, d. Red.) vorlegt. Dann bringe ich genug Überzeugung mit, so wuchtig abzuschließen.

Nationalstürmer Niclas Füllkrug im Gespräch mit RND-Reporter Roman Gerth.

Nationalstürmer Niclas Füllkrug im Gespräch mit RND-Reporter Roman Gerth.

Nur sechsmal standen Sie in der deutschen Startelf. Ist es Fluch oder Segen, ein derart guter Joker für Bundestrainer Julian Nagelsmann zu sein?

Ich sehe es anders. Julians Gedanke ist, dass ich hintenraus dem Team etwas geben kann. Wenn ich in den entscheidenden 20, 30 Minuten auf dem Platz stehen und für gute Ergebnisse sorgen kann, ist mir das auch viel wert. Es geht darum, die Nation bestmöglich zu vertreten.

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Sie zählten beim Auftaktspiel wieder zu den ersten Eingewechselten. Nagelsmann erklärte, dass es 13 Feldspieler mit guten Chancen auf die Starformation gibt. Wie nah sind Sie dran?

Die Startelf ist nicht in Stein gemeißelt. Es bringt aber nichts, jetzt Druck zu machen. Ich war froh, dass Julian mich beim Stand von 3:0 eingewechselt hat. So konnte ich mir ein gutes Gefühl abholen, Kai Havertz hatte vorher schon getroffen. Besser hätte es nicht laufen können, das gilt für die ganze Mannschaft mit fünf verschiedenen Torschützen.

„Julian Nagelsmann hat es nach seiner Übernahme clever gelöst, die Hierarchie zu bestimmen.“

Nationalstürmer Niclas Füllkrug

Die klaren Rollengespräche werden ständig als wichtiger Faktor genannt. Was ist anders als bei den verteilten Rollen unter Hansi Flick – oder im Klub?

Die Hierarchie hat sich in den letzten Jahren nicht klar aus dem Team heraus entwickeln können. Julian Nagelsmann hat es nach seiner Übernahme clever gelöst, die Hierarchie zu bestimmen. Das ist ein echter Gewinn für die Mannschaft. Die Sache hier ist größer als jeder einzelne Spieler. Dieser Spirit, dieser Teamgeist ist spürbar, das ist nicht nur ein Spruch.

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Es kursiert ein Video, an dessen Ende Sie nach einer Ballstafette genau in einen Ring im Pool köpfen. Dafür brauchte es aber einige Versuche, stellte sich heraus. Belegt das, wie zielstrebig das Team jetzt arbeitet?

In erster Linie sind wir ehrgeizig, auch bei solchen Spielchen, geben nicht auf. Wir haben das nicht für die Kamera gemacht, sondern weil wir als Gruppe Spaß hatten. Aber das Video, das entstanden ist, und die Eindrücke hinter den Kulissen, die der DFB veröffentlicht hat, machen es umso lustiger. Und: Eigentlich hat es gar nicht so lang gedauert, sondern viel zu schnell geklappt. Danach wussten wir gar nicht, welche neue Aufgabe wir uns vornehmen sollten (lacht).

In ganz Fußball-Deutschland hat das Team jetzt Hochstimmung entfacht. Wie groß ist die Sorge, dass die schnell wieder kippt, sollte ein Rückschlag kommen?

Wir werden nicht fehlerfrei durch das Turnier gehen, das hat noch nie eine Topnation geschafft, auch kein späterer Europa- oder Weltmeister. Das deutsche Publikum hat ein gutes Gespür für uns. Wir brauchen die volle Unterstützung der Fans. In München haben sie alles gegeben, um die echt lautstarken Schotten zu überstimmen. Schon vor dem Spiel war in der Stadt viel los, selbst in Mallorca beim Public Viewing im Megapark und anderswo fieberten alle voll mit, habe ich auf Videos gesehen. Das war eindrücklich und gibt uns viel. Wir hoffen bei der EM noch auf viele tolle Heimspiele.

Im Achtelfinale könnte für Sie ein echtes Heimspiel folgen: Als Gruppenerster wäre das Achtelfinale in Dortmund.

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Das ist noch eine zusätzliche Motivation, definitiv.



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