Grevesmühlen. Der mutmaßlich rassistisch motivierte Angriff auf zwei Kinder aus Ghana in Grevesmühlen hat neben Ermittlungen der Polizei auch eine politische Debatte in Gang gesetzt.

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Die Innenminister von Bund und Ländern sollten sich bei ihrer Frühjahrskonferenz mit Maßnahmen gegen rassistische Gewalt beschäftigen, sagte die Grünen-Innenpolitikerin Irene Mihalic. „Der abscheuliche und feige Angriff darf nicht folgenlos bleiben.“ Die Innenministerkonferenz sei nun gefordert, sich mit den nötigen Konsequenzen zu befassen.

Nach Polizeiangaben waren ein achtjähriges Mädchen und seine zehn Jahre alte Schwester aus einer Gruppe von etwa 20 Jugendlichen und Heranwachsenden heraus angegriffen worden. Als die Eltern hinzugekommen waren, soll es auch mit diesen zu einer Auseinandersetzung gekommen sein. Das Kind und der Vater wurden leicht verletzt und kamen in ein Krankenhaus.

Die aktuellen Entwicklungen in dem Fall hält die OSTSEE-ZEITUNG im Liveblog fest.

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Der Direktor des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig, Oliver Decker, sah einen Zusammenhang mit der Europawahl, bei der die AfD in allen ostdeutschen Flächenländern jeweils die meisten Stimmen erhalten hatte. Er erklärte: „Wenn ich vermute, dass die Norm der Ächtung von Gewalt in meinem Umfeld nicht mehr gilt, dann kann ich dem Bedürfnis nachgehen.“ In diesem Fall bedeute dies, den eigenen Ressentiments freien Lauf zu lassen. Die AfD zu wählen, sei bereits „Kennzeichen einer Radikalisierung“.

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Am Montag fand auf dem Schulcampus kein regulärer Unterricht statt, stattdessen gab es eine Ansage der Lehrerschaft zu dem Vorfall und anschließende Gespräche. Auch die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), verurteilte die Tat.

OZ



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