Wohlfühlklima für Wirtz und Musiala: Für Deutschlands neue Zauberfüße hat der DFB einen ausgeklügelten Plan

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    In der Pflanze steckt keine Gentechnik

    Aber keine Sorge:
    Gentechnish verändert

    sind die

Jamal Musiala und Florian Wirtz sind im DFB-Team die großen EM-Hoffnungsträger. Die gesamte Mannschaft will die Umstände für das Traumduo so ideal wie möglich gestalten. Die Sache scheint klar: Nur wenn sich „Wusiala“ in der Wohlfühloase frei entfalten kann, gibt es Chancen auf den Titel.

Florian Wirtz kann ganz ordentlich Tischtennis spielen, Jamal Musiala macht sich gut beim Basketball. Auf dem Fußballfeld will man sich gar nicht entscheiden wollen, wer der begabtere von beiden ist. In der Nationalmannschaft ist das sowieso egal, denn das junge Duo soll Deutschland im besten Fall gemeinsam zum EM-Titel schießen.

Die großen Hoffnungsträger der Nation verstehen sich prächtig, sie sollen sogar gut befreundet sein. So bekamen sie am Mittwoch auf der Pressekonferenz eine gemeinsame Bühne im DFB-Camp in Herzogenaurach. Wie einst Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski. Jetzt sind sie es, die die nächste Generation in der Nationalmannschaft prägen wollen.

Wirtz und Musiala – eine Erinnerung an „Schweini“ und „Poldi“

Laut und extrovertiert, wie bei „Schweini“ und „Poldi“, geht es bei den 21-Jährigen aber nicht zu. Sie sind zurückhaltende Charaktere. Eine innige Freundschaft eint auch sie.

„Wir können sehr viel miteinander anfangen“, sagt Wirtz über die Beziehung. Abseits des Platzes machen sie viel zusammen, bilden im Teamcamp eine WG mit Ilkay Gündogan und Maximilian Beier. „Wir chillen zusammen, unterhalten uns. Wir spielen Basketball zusammen oder Fifa. Was halt Freunde so machen“, erzählt der Leverkusener.

Am liebsten stehen sie aber auf dem Platz. Sie lieben es zu kicken, haben ähnliche Qualitäten, unterscheiden sich aber auch in gewissen Punkten. Wie das dann in der Praxis aussehen kann, haben „Wusiala“, wie das neue deutsche Traumduo von so manchem Beobachter genannt wird, nicht zuletzt beim Test im März in Frankreich (2:1) bewiesen. Gala-Auftritte wie damals erhofft sich nicht nur Bundestrainer Julian Nagelsmann beim am Freitag startenden Heim-Turnier.

Mannschaft ist auf Qualitäten von Musiala und Wirtz ausgerichtet

Sie sind für die Wow-Momente auf dem Feld zuständig und „vor allem verantwortlich, dass wir Tore herausspielen und Spiele gewinnen“, erklärte Wirtz.

Die gesamte Mannschaft scheint auf die Qualitäten der beiden ausgerichtet zu sein. Sogar Toni Kroos geriet bei der Beschreibung der beiden ins Schwärmen. „Flo und Jamal sind für den Gegner sehr schwer zu greifende Spieler, die im Dribbling überragend sind und Situationen auf engem Raum auflösen können. Es sind Spieler, bei denen man als Verteidiger immer ein bisschen zweifelt: gehe ich drauf, oder gehe ich nicht drauf. Wenn Gegner bei ihnen draufgehen, ist immer die Gefahr da, dass sie einen Schlenker machen. Und dann steht man da und der Spieler ist nicht mehr da“, beschrieb Kroos.

Eine Wohlfühloase für die Zauberer

Kroos folgt dem deutschen Plan, die beiden Zauberfüße in Situationen zu bringen, in denen sie hell strahlen können. Kroos selbst will also dafür sorgen, dass es die besonderen Momente möglichst oft im Spiel zu bestaunen gibt.

Als Führungsspieler definiert er seine Rolle auch darin, seinen Kollegen Halt und Sicherheit zu geben. Das macht Kroos durch seine natürlich Aura. Er habe genügend Turniere gespielt, um seinen Mitspielern das Gefühl zu vermitteln, „dass alles nicht so dramatisch ist. Hier ist es wichtig, die Ausstrahlung zu besitzen, sodass sie sich wohlfühlen können“, sagte der 35-Jährige.

Genau das ist es, was Wirtz und Musiala benötigen. „Für mich und sicher auch für Flo ist es wichtig, dass wir die Sicherheit von hinten haben. Einfach frei sein können, unsere Aktionen durchführen – und uns frei bewegen können. Auch von den Spielen bisher fühle ich mich richtig wohl und wenn alle gut drauf sind, wird es für jeden Spaß machen“, sagte der Bayern-Star.

Eine Wohlfühloase für den Erfolg. Wirtz räumte aber ein, auch „Drecksarbeit“ leisten zu wollen. „Wir dürfen nicht machen, was wir wollen“, es gebe einen klaren Plan des Trainers.

„Nicht in Schönheit sterben“

Dazu zähle auch, „nicht in Schönheit zu sterben“, sagte Musiala. Dribblings im richtigen Zeitpunkt, auch mal „einfach spielen“, „in den richtigen Momenten die richtigen Entscheidungen treffen“.

Jemand, der ihnen bei dieser Balance helfen soll, ist Ilkay Gündogan. „Ich kann verstehen, dass die beiden Jungs unfassbar talentierten Jungs sich wünschen würden, jeden Ball vorne reinzuspielen“, sagte der Kapitän. Aber: „Gewisse Dinge müssen einstudiert werden, um Automatismen zu entwickeln. Die Jungs spielen in unterschiedlichen Vereinen, darum ist es wichtig zu trainieren, dass sie nun im Wettkampf die richtigen Entscheidungen treffen. Ich bin überzeugt, dass wir noch Spielraum nach oben haben.“

Für die beiden Jungstars ist die Präsenz des 33-jährigen Gündogan zwischen ihnen auf dem Feld sehr wichtig. „Er ist nicht umsonst unser Kapitän. Er ist ein Spieler mit sehr viel Qualität, der uns mit seiner Erfahrung gut unterstützen kann. Deshalb ist er sehr wichtig für die Mannschaft, für die Angriffe und die Stabilität”, lobte Wirtz.

Ein „magisches Dreieck“ in der Nationalmannschaft

So kündigte Musiala schon vor wenigen Tagen an: „Wir können ein magisches Dreieck werden!“

Noch durfte „Wusiala“ zu selten in der Nationalmannschaft zaubern. Ihre Torquote im DFB-Dress ist mit zwei Musiala-Toren (29 Länderspiele) und einem Wirtz-Treffer (18) ziemlich überschaubar. 

Vielleicht hilf es, wenn sie eines Tages auch im Verein gemeinsam auf Torejagd gehen. Sie hätten „schon ab und zu Späße“ darüber gemacht, verriet Wirtz, der allerdings noch langfristig an Bayer Leverkusen, wo er sich „sehr wohlfühlt“, gebunden ist. Ein Strahlen in seinen Augen und ein verschmitztes Lächeln seines Nebenmannes verrät sie aber die Ernsthaftigkeit hinter diesen Späßen.

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