Die Grünen sind bei der Europawahl am Sonntag auf 11,9 Prozent abgerutscht. Um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen, „braucht es starke Grüne, und zu dieser Stärke wollen wir zurückkehren“, meinte Ricarda Lang im Anschluss. Als „bitter“ bezeichnete die Co-Chefin vor allem die Verluste ihrer Partei bei Jungwählerinnen und -wählern.

Drei Tage nach der Europawahl gibt es nun die „erste Wahlnachlese“ der Grünen-Partei. Das 19-seitige Schreiben liegt „ Bild “ vor. Die Partei-Analysten räumen ein, dass das Wahlergebnis „keineswegs zufriedenstellend für die Grünen“ sei. Besonders „besorgniserregend“ sei der Stimmenzuwachs der AfD (15,9 Prozent), die am Sonntag ihr bislang bestes Ergebnis bei einer bundesweiten Abstimmung erreichen konnte.

Partei-Analysten der Grünen schreiben von „herausfordernder Klammersituation“

Anschließend führen die Partei-Analysten die größten Bedenken der Deutschen auf, die das Meinungsforschungsinstitut „infratest dimap“ erhoben hat. Unter anderem dabei: Kriminalitätszunahme, Klimawandel und die gefühlte Meinungsunfreiheit in Deutschland. Dabei stellen die Partei-Analysten fest, dass sich die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger „im Vergleich zu 2019“ verschoben hätten. So fassen die Analysten der Ampel-Partei zusammen: „Auf diese Sorgen können die Grünen nur bedingt mit ihrer Themenagenda und ihren Positionen Antworten bieten bzw. Zutrauen bei den Bürgern auslösen.“

Ein weiterer Auszug aus der „ersten Wahlnachlese“ der Grünen: „In der Breite der Wählerschaft werden die Grünen nicht mit einer positiven Kraft für die Wirtschaft wahrgenommen.“ Zudem gesteht sich die Partei ein, für die „hohe Unzufriedenheit mit der Bundesregierung“ sowie die „schlechte Grundstimmung im Land“ mitverantwortlich zu sein. Der Einsatz für junge Menschen werde ebenfalls „nicht mehr mehrheitlich mit den Grünen verbunden“. „Eine besondere Herausforderung“ sei die „Sorgenagenda“ der Deutschen, da Klimaschutz „und damit die Kernkompetenz massiv an Bedeutung verloren hat“.

Die 19-seitige „Wahlnachlese“ geht auch kurz auf die vielen Streitpunkte innerhalb der Ampel-Koalition ein. So schreiben die Partei-Analysten der Grünen von einer „herausfordernden Klammersituation“, „Druck aus verschiedenen Richtungen“ und „Enttäuschungen mit der Regierungsperformanz“.





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