Endlich gibt es einen kleinen Lichtblick in Nahost. Die Zustimmung der Hamas zur Resolution des UN-Sicherheitsrats über einen mehrstufigen Plan für eine Waffenruhe in Gaza könnte den Weg für ein bisschen Frieden ebnen – immerhin. Israel hatte dem Plan laut US-Angaben bereits zuvor zugestimmt.

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Schon bald könnten die Waffen also zumindest vorübergehend schweigen. Die Bevölkerung des Gazastreifens könnte vorerst aufatmen. Auch für die israelischen Geiseln, die noch immer in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas sind, wären Verhandlungen der sicherste Weg in die Freiheit.

UN unterstützt USA beim Vorschlag einer Gaza-Feuerpause

Die Resolution beinhaltet einen dreistufigen Plan für einen Waffenstillstand, den US-Präsident Biden Ende Mai vorgestellt hatte.

Es ist deshalb zu hoffen, dass sich Benjamin Netanjahu und die israelische Kriegsregierung tatsächlich und ernsthaft auf Verhandlungen einlassen. Netanjahu steht nicht nur international, sondern auch in Israel unter großem Druck. Seine politische Zukunft nach dem Ende des Gazakriegs ist ungewiss.

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Zudem hat Israels Regierung allen Grund, etwaigen Versprechen der Hamas-Terroristen nicht zu trauen. Die Hamas war es, die Israel am 7. Oktober 2023 angegriffen und dabei wahllos Zivilisten getötet und entführt hat. Die Terrororganisation wird auch in Zukunft an ihren antisemitischen Vernichtungsplänen festhalten. Bereits ihre Zustimmung zur UN-Resolution verknüpfte sie mit der Ankündigung, sie werde den Kampf gegen die israelische Besatzung fortsetzen.

Wenig Hoffnung auf langfristigen Frieden

Die Resolution des UN-Sicherheitsrats sieht nicht nur eine Waffenruhe und den Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge vor, sondern anschließend eine dauerhafte Einstellung der Kämpfe, den Wiederaufbau des Gazastreifens und das Festhalten an der Vision einer Zweistaatenlösung.

Was diese Zukunftsperspektiven angeht, gibt es weiterhin wenig Grund zur Hoffnung. Ein – zumindest vorübergehendes – Ende der Kampfhandlungen und die Befreiung der Geiseln scheint zwar möglich. Ein langfristiger Frieden in Nahost bleibt jedoch weit entfernt. Mit der Regierung Netanjahu scheint er nur schwer möglich. Mit der Hamas, die Israel mitsamt seiner Bevölkerung von der Landkarte tilgen will, bleibt er undenkbar. Und trotzdem: Ein kleiner Lichtblick ist besser als die völlige Dunkelheit.



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