BERLIN. Grünen-Chef Omid Nouripour hat sich von der Berliner Fraktion seiner Partei distanziert. Diese hatte während einer Debatte im Berliner Abgeordnetenhaus zum in Mannheim ermordeten Polizisten Rouven L. Witze gerissen und gelacht. Ein solches Verhalten sei „unanständig“, schrieb Nouripour  auf X. Dazu stellte er klar: „Ich entschuldige mich im Namen meiner Partei bei den Angehörigen von Rouven L. dafür. Wenn die Familie eines Mordopfers am Grabe steht, gibt es nichts zu lachen.“

Während der Debatte im Parlament hatte sich die Sprecherin für Antidiskriminierung der Grünen-Fraktion, Tuba Bozkurt über den islamistischen Terroranschlag von Mannheim lustig gemacht. Bei einer Sitzung im Abgeordnetenhaus sprach Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) über die Tötung des Polizisten Rouven L. Als sie sagte „Der schreckliche Tod von Mannheim zeigt uns natürlich …“, wurde sie von Bozkurts Zwischenruf unterbrochen. „Mannheim ist tot?“

Als es um den toten Polizisten geht, lachen die Grünen

Teile der Grünen-Fraktion lachten laut Plenarprotokoll über den Einwurf Bozkurts, die auch Mitglied im Ausschuß für Integration, Frauen, Gleichstellung, Antidiskriminierung und Vielfalt ist. Spranger reagierte schnell: „Ich würde darüber nicht lachen, denn da oben sitzen Kolleginnen und Kollegen“, sagte sie mit Blick auf Polizeibeamte, die bei der Sitzung im Abgeordnetenhaus anwesend waren und zuhörten. Applaus dafür bekam sie von den Fraktionen von SPD, CDU und AfD – nicht von Linkspartei und Grünen.

Bozkurt selbst entschuldigte sich inzwischen für ihre Bemerkung. Diese sei „pietätlos und unanständig“ gewesen und sie bereue es „zutiefst“. Zudem bat sie die Freunde, Kollegen und Angehörigen von Rouven L. um Entschuldigung. „Nichts liegt mir ferner, als nach dieser schrecklichen Tat den Eindruck von Spott zu erwecken. Ich verspreche, das wird sich nicht wiederholen“, schrieb sie auf X. Konsequenzen will sie nicht ziehen. (st)

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