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Linke im Osten: “Im Osten waren wir die Scheißwessis, die die Heimat verraten hatten”


Die Linke droht im Osten in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Europakandidatin Ines Schwerdtner hat einen Plan dagegen – und ihre ganz eigene Ost-West-Geschichte.

Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.

Gregor Gysi warb bei der Parteibasis der Linken in Ostdeutschland darum, nicht zu Sahra Wagenknechts neuer Partei überzulaufen. Er stellte die junge Kandidatin Ines Schwerdtner vor, die sich besonders um den Osten kümmern soll. Die Linke hat in den einstigen Hochburgen im Osten an Zustimmung verloren und kämpft mit niedrigen Umfragewerten. Schwerdtner, obwohl nur halb aus dem Osten stammend, inszeniert sich als Vertreterin der Ostdeutschen und setzt sich für Industriepolitik und eine stärkere Verbindung zur Basis ein, um den Niedergang der Partei zu stoppen.

Linke im Osten: Ines Schwerdtner beim Plakatieren in Berlin-Marzahn
Ines Schwerdtner beim Plakatieren in Berlin-Marzahn
© Olaf Krostitz

Anfang des Jahres war Gregor Gysi viel in Ostdeutschland
unterwegs. Der ehemalige PDS-Vorsitzende und spätere Fraktionschef der Linken
im Bundestag hatte eine Mission. Nachdem die neben ihm selbst wohl bekannteste
Linke – Sahra Wagenknecht ihre eigene Partei gegründet hatte, warb er bei der
Parteibasis darum, doch bitte in der Linken zu bleiben und nicht zu Wagenknecht
überzulaufen.

Im Schlepptau hatte er damals eine junge Frau, mittelgroß,
halblange blonde Haare, auffallend blaue Augen. Ines Schwerdtner tritt für die
Linke zur Europawahl an und soll sich dabei in besonderer Weise um den Osten
kümmern. Dass sie Gysi begleitete, war eine Botschaft: “Seht her, wir sind
nicht tot. Wir haben immer noch junge engagierte Leute, die für uns
kandidieren, wir haben als Partei eine Zukunft, gerade hier im Osten.”



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