Ungarn hat am Donnerstag offiziell bestätigt, dass es am 15. Juni an einem Ukraine-Gipfel in der Schweiz teilnehmen wird. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Reuters“.

Als Mitglied der Europäischen Union und der NATO hat Ungarn offen Kritik an den westlichen Sanktionen gegen Russland wegen dessen Invasion in der Ukraine geäußert. Premierminister Viktor Orban hat trotz Kritik weiterhin enge Beziehungen zu Moskau gepflegt.

Außenminister bestätigt Konferenzteilnahme

Ungarn wird „auf Außenministerebene“ an der Konferenz vertreten sein, sagte Außenminister Peter Szijjarto laut Reuters während eines Wirtschaftsforums in St. Petersburg.

Der Gipfel hat dem Bericht der Nachrichtenagentur zufolge zum Ziel, eine breite internationale Unterstützung für die Friedensvorschläge des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu sammeln. Zu diesen gehört auch der vollständige Rückzug russischer Truppen aus der Ukraine. Russland hat diese Initiative allerdings als Zeitverschwendung abgetan.

Ungarn lehnte Militärhilfe bisher ab und bezieht weiterhin Gas aus Russland

Ungarn hat es in der Vergangenheit bereits abgelehnt, militärische Unterstützung für die Ukraine zu leisten und Maßnahmen auf EU-Ebene blockiert, die militärische Hilfen für die Ukraine in Höhe von etwa 6,5 Milliarden Euro beinhalten.

Gleichzeitig hat Budapest Kiew laut Reuters immer wieder kritisiert, weil es die Rechte der ethnischen Ungarn in der Ukraine, insbesondere in Bezug auf muttersprachlichen Unterricht, eingeschränkt habe. Diese Kritik nutzte Ungarn auch als Grund, um die Eröffnung der EU-Beitrittsgespräche mit der Ukraine im letzten Jahr abzulehnen.

Während Länder in Westeuropa Anstrengungen unternommen haben, um ihre Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern, bezieht Ungarn Reuters zufolge unter einem 2021 unterzeichneten 15-Jahres-Vertrag jährlich weiterhin 4,5 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland.





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