Er war einer der bekanntesten und markantesten Theatermänner der einstigen DDR, auch einer der gewitztesten: Alexander Lang hat als Schauspieler und seit Ende der Siebzigerjahre zunehmend auch als Regisseur die Theaterszene in Ost-Berlin aufgemischt und entscheidend mitgeprägt, vor allem am Deutschen Theater. Mit seinen Klassikerinszenierungen setzte er Farbtupfer, schlug neue Denkrichtungen ein und nahm sich, meist mit der Waffe eines so geistreichen wie schwarzen Humors, Interpretationsfreiheiten heraus, mit denen er die klassischen Texte von Klischeebildern befreite und vom hehren Vorbild-Sockel holte in eine meist betont artifizielle Bühnenwelt. Seine bisweilen fast expressionistischen Inszenierungen erregten Aufsehen, waren umjubelt. Er war ein Starregisseur, der seit den Achtzigerjahren auch im West-Theater arbeitete, zum Teil in leitender Funktion.



Source link www.sueddeutsche.de