Nach Rassismus-Eklat auf Sylt
Udo Lindenberg: „Also Faschos, verpisst euch“
Der Musiker Udo Lindenberg steht 2017 in Kiel (Schleswig-Holstein) bei einem Konzert auf der Bühne in der Sparkassen Arena und reckt den Mittelfinger der rechten Hand hoch. (Archiv)
Quelle: Christian Charisius/dpa
Artikel anhören • 1 Minute
Hamburg. Udo Lindenberg (78) hat nach dem Rassismus-Eklat um ein Partyvideo auf Sylt davor gewarnt, Menschenverachtung zum Trend werden zu lassen. „Wir dürfen das nicht zulassen. Dass Rassismus sogar noch zum Partyhit wird, dass Menschenverachtung zum Trend wird“, schrieb der Rockmusiker am Mittwochabend auf seinen Social-Media-Kanälen.
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
„Und viele sagen immer noch: So schlimm ist das doch wirklich nicht. Es ist doch hier weit und breit kein neues Drittes Reich in Sicht.“ Man müsse schon ziemlich blind sein, so Lindenberg.
„Aber wir sind mehr, und wir sind lauter!!“, schrieb er. „Also Faschos verpisst euch, keiner vermisst euch.“ Dies ist eine Zeile aus seinem Song „Panik-Panther“ (1992). Der Sänger postete auch ein Foto von sich, auf dem er den Mittelfinger zeigt.
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
„Machen vor nichts Halt“
Für große Empörung sorgte jüngst ein Video, das Besucher einer Bar auf der Nordsee-Insel Sylt zeigt, die zu der Melodie von „L‘amour toujours“ von Gigi D‘Agostino „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ grölen. Der Staatsschutz ermittelt. Mittlerweile wurden in Deutschland zahlreiche ähnliche Vorfälle bekannt.
Lindenberg warnte, die „Geister der dunkeldeutschen Vergangenheit machen vor nichts Halt“. Neonazis seien früher mit ihren Glatzen leichter erkennbar gewesen. Heute hätten sie stylishe Frisuren und ein „Glas Schampus in der Hand statt den Baseballschläger“.
RND/dpa