CDU-Landrat Roger Lewandowski (l.) und Kandidat Harald Petzold (Linke) im Streitgespräch

CDU-Landrat Roger Lewandowski (l.) und Kandidat Harald Petzold (Linke) im Streitgespräch

Foto: nd/Andreas Fritsche

Vor einem Jahr war die AfD im Landkreis Oder-Spree nah dran, mit René Gralla ihren ersten Landrat in Brandenburg zu bekommen. Gralla musste sich erst in der Stichwahl mit 47,6 zu 52,4 Prozent dem Sieger Frank Steffen (SPD) geschlagen geben. Nun erhielt Brandenburgs AfD vor der Kommunalwahl am 9. Juni einen Dämpfer. Eine Landratsstichwahl im Havelland ist gar nicht mehr notwendig. Denn am Sonntag marschierte Landrat Roger Lewandowski (CDU) mit der absoluten Mehrheit von 53,6 Prozent der Stimmen durch und kann damit weitere acht Jahre Landrat bleiben.

Der Bundestagsabgeordnet Götz Frömming (AfD) erhielt lediglich 25,3 Prozent und damit einen »kleinen Dämpfer«, wie der Linke-Kreisvorsitzende Christian Görke am Montag einschätzte. Da ist etwas dran. Zwischenzeitlich wurden der AfD für die Landtagswahl im September immerhin bis zu 32 Prozent vorhergesagt. Aber auch da ist sie in den Umfragen auf 25 Prozent zurückgefallen.

Der unterlegene Frömming redete sein Ergebnis noch in der Wahlnacht schön und meinte, er habe gegen den Landrat einen guten zweiten Platz errungen. SPD, Grüne und FDP hätten dem CDU-Politiker geholfen, indem sie keine eigenen Kandidaten aufstellten. Verglichen mit der Landratswahl vor acht Jahren legte Frömming zu, denn damals erzielte AfD-Kandidat Kai Gersch nur 18,8 Prozent. Die 25,3 Prozent seien in einer für die AfD »schwierigen Lage erzielt worden«, unterstrich Frömming angesichts von Vorwürfen gegen den AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah. Diese Turbulenzen hätten sich aber insgesamt weniger ausgewirkt als befürchtet, sagte Frömming, der optimistisch ist, was die Kommunalwahl am 9. Juni betrifft. Auch AfD-Landeschef René Springer erklärte: »Ich bin zuversichtlich, dass unsere Kandidaten sich behaupten werden.«

Wacker schlug sich der frühere Bundestagsabgeordnete Harald Petzold (Linke), der 11,9 Prozent der Stimmen erzielte. In der Stadt Falkensee, wo er lebt, waren es sogar 15,1 Prozent. Dabei steht die Linkspartei in den Meinungsumfragen zur Landtagswahl im September derzeit nur bei sechs Prozent. Petzold war schon vor acht Jahren zur Landratswahl angetreten und hatte seinerzeit 10,6 Prozent erzielt. Er konnte dieses Mal also noch leicht zulegen, obwohl es mit seiner Partei in den zurückliegenden Jahren bergab gegangen war.

Entsprechend zufrieden mit den 11,9 Prozent für Petzold zeigte sich am Montag der Linke-Kreisvorsitzende Görke, der an ein zweistelliges Ergebnis vorher nicht hatte glauben wollen. Er bemerkte aber auch, dass die AfD auf dem platten Lande überdurchschnittliche Ergebnisse erzielte. »Auch meine Partei muss für alle Regionen da sein und nicht nur für die Großstädte. Sonst verlieren wir den ländlichen Raum und das wäre verheerend«, warnte er.

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