Mit einem deutlichen 3:0-Erfolg aus dem Hinspiel geht Fortuna Düsseldorf mit breiter Brust und einem dicken Polster in das zweite Duell um das letzte Bundesliga-Ticket gegen den VfL Bochum am Montag (20.30 Uhr, Sat.1/Sky). Der Aufstieg ist für den Drittplatzierten der 2. Liga zum Greifen nahe. Doch mögliche Gedanken daran, dass sich die Rheinländer nach dem klaren Hinspielsieg schon in Sicherheit wiegen und den VfL unterschätzen, versuchten die Fortunen, auffällig deutlich zu unterbinden. Der Eindruck, dass man schon mit der ersten Liga plane, sollte auf keinen Fall entstehen.
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„Ich glaube nicht, dass Bochum jetzt sagt, „Wir geben auf, wir sind schon abgestiegen““, sagte Torschütze Yannik Engelhardt. „Deswegen müssen wir dagegenhalten am Montag.“ Torwart Florian Kastenmeier erklärte: „Wir haben oft genug erlebt im Fußball, dass ein 3:0 gedreht wird.“ Dennoch ist die Fortuna nun der klare Favorit auf den Aufstieg und würde damit die Bilanz der bisherigen Relegationen endlich mal wieder zu Gunsten des klassentieferen Teams verändern.
Statistik spricht für den Erstligisten
15 Relegationen sind seit 2009 gespielt worden. Nur dreimal jubelte am Ende der Klub aus dem Unterhaus. Glaubt man also der Statistik, bleibt Bochum zu 80 Prozent Bundesligist. Doch auf diese Statistik kann sich das Team aus dem Ruhrgebiet spätestens seit dem 0:3 nicht mehr verlassen. Dazu passt, dass es der Fortuna bereits einmal gelang, den damals höherklassigen Bundesligisten Hertha BSC zu bezwingen. 2012 entwickelte sich nach einem 2:1-Erfolg der Fortunen im Hinspiel eine dramatische Partie im Rückspiel in Düsseldorf. Ein verfrühter Platzsturm und fliegende Knallkörper war damals dafür verantwortlich, dass die Nachspielzeit etwa 30 Minuten andauerte. Am Ende jubelte Düsseldorf.
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Union Berlin beendete 2019 sechsjährige Zweitliga-Durstrecke
In den sechs Jahren danach ging ausschließlich der Erstligist erfolgreich aus der Relegation. Der 1. FC Kaiserslautern, die SpVgg Greuther Fürth, der Karlsruher SC, der 1. FC Nürnberg, Eintracht Braunschweig und Holstein Kiel versuchten vergeblich, in die Bundesliga aufzusteigen.
Der 1. FC Union Berlin brach dann 2019 den Bann und schickte den VfB Stuttgart durch ein 2:2-Unentschieden im Hinspiel und ein 0:0 im Rückspiel an der Alten Försterei in Liga zwei. Seitdem allerdings gelang es keinem Zweitliga-Dritten mehr, ins deutsche Oberhaus aufzusteigen – weder dem 1. FC Heidenheim und Holstein Kiel noch dem Hamburger SV, der im Jahr 2022 erst an Hertha BSC und 2023 dann am VfB Stuttgart scheiterte.
Nürnberg gelang in der ersten Relegation nach Neueinführung der Aufstieg
Ausgerechnet das allererste Duell seit der Wiedereinführung der Relegation entschied damals der 1. FC Nürnberg mit zwei Siegen gegen Energie Cottbus für sich. Der „Club“ ist damit der erste der bislang drei Vereine aus der 2. Liga, der es in den letzten 15 Jahren als Sieger aus der Relegation schaffte.
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Und in diesem Jahr? Wenn der VfL vor dem Hinspiel überhaupt als Favorit eingestuft war, so ist diese Rolle nun klar nach Düsseldorf gewandert. Bochum bleiben fast nur noch Durchhalteparolen. „Es hört sich jetzt ein bisschen albern an, aber wenn Düsseldorf hier drei Tore machen kann, wieso sollten wir das nicht schaffen“, sagte VfL-Toptorschütze Kevin Stöger nach dem Hinspiel am Donnertag. „Wir werden nicht aufgeben. Wir haben trotzdem den Glauben an uns.“
„Mir gibt Hoffnung, dass wir es auch vor zwei, drei Wochen geschafft haben, in einer Halbzeit drei Tore zu erzielen“, sagte Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian mit Blick auf den 4:3-Sieg beim 1. FC Union Berlin am 32. Spieltag. „Mir gibt Hoffnung, dass Fortuna auch hier heute drei Tore geschossen hat, dass es im Fußball also möglich ist, das zu schaffen. Daran werden wir uns versuchen, hochzuziehen.“