AfD-Chef Chrupalla bedankt sich bei Maximilian Krah

Glauchau. In Glauchau kommt die AfD Sachsen am letzten Mai-Wochenende zu ihrem Landesparteitag zusammen. Und eine zentrale Person fehlt: der Spitzenkandidat zur Europawahl, der Dresdner Maximilian Krah. Er hatte in einem Gespräch mit der italienischen Zeitung „La Repubblica“ die Verbrechen der SS verharmlost. Inzwischen trat Krah aus dem Bundesvorstand zurück. Auch aus den eigenen Reihen hatte es Kritik gegeben.

Davon ist auf dem Landesparteitag nichts zu spüren. In seiner Rede am Freitag spricht der Bundesvorsitzende Tino Chrupalla von „Eskapaden“ und „Angriffen“, die sich gegen die AfD richten. „Ich muss mich an dieser Stelle bei Maximilian Krah bedanken, der zum Wohle der Partei auf Wahlkampfauftritte verzichtet.“ Auftrittsverbote seitens des Bundesvorstands habe es nicht gegeben, so Chrupalla. Dafür bekam er langen Applaus.

Spitzenkandidat Urban ruft zu Geschlossenheit auf

Gleichzeitig räumte er ein, dass man in der Vergangenheit Fehler gemacht habe. Man werde daraus lernen, auf Details geht er nicht ein. „Wir werden die Dinge, die unaufgeklärt sind, auch rigoros aufklären. Das ist ein Versprechen, dass wir geben müssen.“

Der Spitzenkandidat zur Landtagswahl in Sachsen, Jörg Urban, rief seine Partei zur Geschlossenheit auf. „Dieser Parteitag ist das falsche Podium, um hier Diskussionen über Kampagnen gegen unseren Spitzenkandidaten zu führen, und auch nicht geeignet dafür, die Bundespartei und ihren Umgang mit dieser Herausforderung zu besprechen.“ Wenn das passiere, wäre das ein „gefundenes Fressen für die Medien. Diesen Gefallen tun wir ihnen nicht“.

Beim Landesparteitag in Glauchau will die AfD das Wahlprogramm für die bevorstehende Landtagswahl am 1. September verabschieden. Außerdem entscheiden die Delegierten über die Zusammensetzung der Führungsspitze der Partei in Sachsen.

Jörg Urban wurde mit 90 Prozent erneut zum Landesvorsitzenden gewählt, sein Generalsekretär ist auch weiterhin Jan Zwerg.

Dieser Artikel erschien erstmals bei der Leipziger Volkszeitung – Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland.