Wenn die Kamera am Freitag wieder in das seit dieser Staffel golden ausstaffierte Studio von „Let’s Dance“ schwenkt, wird es das letzte Mal für dieses Jahr sein. Jedenfalls für die Promis, die gerade in der 17. Staffel um den Titel des Dancing Star 2024 kämpfen. Von den 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Anfang sind drei übrig geblieben: der Choreograf Detlef Soost (53), der Sänger Gabriel Kelly (22) aus der Kelly-Familie und die Sportjournalistin und NFL-Moderatorin Jana Wosnitza (30).

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Sie alle haben Jury und Publikum auf dieser mehrere Monate andauernden Reise überzeugt, beim Finale kommt es nun auf kleinste Nuancen an. Wer könnte also gewinnen? Christian Polanc hat eine Vermutung. Er war selbst lange Profitänzer bei „Let’s Dance“, hat die Show schon mehrfach gewonnen und seit dieser Staffel seinen wöchentlichen Podcast „Let’s Talk about Dance“ zu der Sendung. Er analysiert für das Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND) Stärken und Schwächen der drei Finalisten ‒ und gibt seinen Gewinnertipp ab:

Jana Wosnitza: Der Underdog

Sportmoderatorin Jana Wosnitza und Tanzpartner Vadim Garbuzov im Halbfinale.

Sportmoderatorin Jana Wosnitza und Tanzpartner Vadim Garbuzov im Halbfinale.

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Ihre Stärken: „Bei Jana haben wir die größte Entwicklung gesehen“, meint Polanc. „Und wir wissen, dass die Zuschauer so was gut finden.“ Es mache den Promi nahbarer, wenn er wie Jana mit ein paar Problemchen anfange, zu Beginn noch nicht so gefühlsintensiv tanze und nicht so gut aus sich herauskomme und man dann im Laufe der Staffel eine große Entwicklung sehe. „Bei ihr ist die Underdog-Story sehr stark, mehr als bei den anderen beiden“, meint der Profi. Sie habe sich toll entwickelt und zuletzt konstante Leistungen durch Standard- und Lateintänze hinweg gezeigt. „Ihre Stärke ist außerdem ihr unglaublicher Ehrgeiz“, so Polanc.

Ihre Schwächen: „Gegen sie spricht, dass sie eine Frau ist“, sagt Polanc und verweist dabei auf die Statistiken. In den vergangenen 16 Staffeln haben neunmal Männer gewonnen und siebenmal Frauen. Blickt man nur auf die vergangenen sechs Staffeln, waren es vier männliche Sieger und zwei weibliche. „In den letzten Jahren haben in der Regel nur Frauen gewonnen, wenn sie stark dominiert haben, wie letztes Jahr Anna Ermakova“, meint der Tanzprofi. „Wenn es Männer gab, die im Finale ähnlich gut getanzt haben, ist es in der Regel am Ende der Mann geworden.“

Detlef Soost: Der Polarisierende

Tänzerin Ekaterina Leonova und Tanzcoach Detlef Soost in der elften Liveshow.

Tänzerin Ekaterina Leonova und Tanzcoach Detlef Soost in der elften Liveshow.

Seine Stärken: „Detlef hat eine wahnsinnige Bühnenpräsenz“, lobt Polanc, was auch an seiner langen Bühnenerfahrung liege. Der Tanzprofi hebt außerdem hervor: „Er kann sich sehr gut in die Grundidee eines Tanzes einfühlen und bringt eigentlich immer gut das Feeling des Tanzes herüber.“ Soost sei zudem sehr beweglich im Oberkörper und den Armen und habe in diesem Bereich eine sehr gute Koordination. Einen weiteren Vorteil sieht Polanc auch in Soosts Tanzpartnerin Ekaterina Leonova, kurz Ekat genannt. „Mit Ekat hat Detlef jemanden an seiner Seite, die schon mehrfach gewonnen und daher Erfahrung im Finale hat.“

Seine Schwächen: „Der Knackpunkt bei Detlef sind seine Füße. Die bewegt er nicht immer so, wie er es sollte“, so Polanc, der als Profi natürlich immer genau hinguckt. Das habe man zuletzt wieder im Halbfinale im Jive gesehen. „Da hätte meine Oma gesagt: ‚Das war gschlampert.‘“ Polanc glaubt außerdem, dass das Publikum bei Soost gespaltener Meinung sei. „Manche lieben ihn und manche mögen ihn gar nicht“, meint er und erklärt sich das auch mit dem harten Image, das der Choreograf, der sich früher Detlef D. Soost nannte, lange gehabt habe. „Auch wenn er das mittlerweile abgelegt hat, polarisiert er damit noch.“

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Gabriel Kelly: Die große Überraschung

Gabriel Kelly mit Malika Dzumaev: Für diesen Charleston bekamen sie im Halbfinale 30 Punkte.

Gabriel Kelly mit Malika Dzumaev: Für diesen Charleston bekamen sie im Halbfinale 30 Punkte.

Seine Stärken: „Gabriel hat für mich auch eine gute Entwicklung hingelegt, wenn auch bei Weitem nicht so eine starke wie Jana“, so Polanc. Dafür habe er gleich zu Anfang das Publikum sehr überrascht. „Keiner kannte ihn vorher wirklich und dann hat er von Anfang an gezeigt, dass er ein cooler Typ ist.“ Kelly sei sehr konstant in seinen Leistungen und habe eine große Musikalität in sich. Er könne das Gefühl der Tänze sehr gut transportieren. „Er ist eine Rampensau und sympathisch und nahbar, das ist eine besondere Kombination“, sagt Polanc und vergleicht den 22-Jährigen in der Hinsicht mit dessen Tante Maite Kelly, mit der Polanc selbst 2011 „Let’s Dance“ gewann. Außerdem habe Gabriel Kelly eine Geschichte mit der Kelly-Familie, aus deren Schatten er getreten sei. „Das ist auch wichtig“, meint Polanc.

Seine Schwächen: „In den Tanzpositionen in Haltung ist Gabriel in den Schultern und dem Oberkörper immer etwas fest“, meint Polanc. Zudem sei seine Tanzpartnerin Malika Dzumaev bislang noch nie im Finale gewesen, was aber kein Nachteil sein müsse. „Da wird sich im Finale zeigen, wie gut sie auch als Profi dem Promi den Druck nehmen und den Spaß in den Vordergrund stellen kann“, sagt der Tanzprofi, der aus Erfahrung spricht. Das könne auch mal das „Zünglein an der Waage“ sein.

Wer gewinnt „Let’s Dance“ 2024?

Christian Polancs Gewinnertipp: Der Tanzprofi sieht Gabriel Kelly einen Tick vor den anderen beiden: „Ich glaube, bei ihm sind die Sympathien am größten“, sagt er mit Blick auf das Publikum und betont außerdem: „Er hat tänzerisch über die gesamte Staffel die meisten Punkte bekommen, ist also Stand jetzt auch der Sieger der Jury.“



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