Bei einer Wahlkampfveranstaltung für die mexikanische Präsidentschaftswahl sind neun Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen ein Kind. 63 weitere seien verletzt worden, teilte der Gouverneur des nordöstlichen Bundesstaates Nuevo León, Samuel García, mit. Wegen starken Windes sei die Bühne eingestürzt. Der Unfall ereignete sich auf einem Baseballfeld in der Gemeinde San Pedro Garza García. Die Anwohnerinnen und Anwohner wurden von den Behörden dazu aufgefordert, für zwei Stunden ihre Häuser nicht zu verlassen.

“Ich bedauere den Unfall in San Pedro Garza García”, schrieb Präsident Andrés Manuel López Obrador auf X. Er schicke “eine Umarmung an Familienmitglieder, Freunde der Opfer und politische Unterstützer”. Weitere Beileidsbekundungen trafen aus dem ganzen Land ein, auch von den anderen Präsidentschaftsbewerbern.

Auf der Bühne stand Präsidentschaftskandidat Jorge Álvarez Maynez von der kleinen Mitte-links-Partei Movimiento Ciudadano mit einer Bürgermeisterkandidatin und weiteren Menschen. Er blieb unverletzt. In den sozialen Netzwerken kursierten Videos, die zeigten, wie die Konstruktion auf das Publikum stürzte und daraufhin Panik ausbrach.

Wahlen im Juni

In Mexiko finden am 2. Juni Wahlen statt. Neben dem Präsidialamt sind rund 20.000 politische Posten zu besetzen,
auf nationaler Ebene, in den Bundesstaaten und in den Gemeinden. 

Es wird erwartet, dass das Land mit rund 128 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern dann von einer Frau regiert wird. Der amtierende linkspopulistische Präsident Andrés Manuel López Obrador darf nach seiner sechsjährigen Amtszeit nicht mehr antreten. An seiner Stelle kandidiert Claudia Sheinbaum. Die zweite aussichtsreiche Bewerberin, Xóchitl Gálvez, vertritt ein breites Bündnis von Oppositionsparteien. Der dritte Kandidat Jorge Álvarez Maynez, auf dessen Veranstaltung sich der Unfall ereignete, gilt hingegen als chancenlos.



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