In der iranischen Hauptstadt Teheran haben sich laut
Angaben des Staatsfernsehens mehr als eine Million Menschen versammelt, um an der Trauerfeier für den bei einem Hubschrauberabsturz getöteten Präsidenten Ebrahim Raissi teilzunehmen. Das geistliche Oberhaupt
des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, leitete den Trauergottesdienst für Raissi, Außenminster Hossein Amir-Abdollahian und sechs
weitere bei dem Absturz Getötete. Die Särge waren mit iranischen Flaggen bedeckt. Auf dem Sarg von Raissi lag ein schwarzer Turban, der auf seine direkte Abstammung vom islamischen Propheten Mohammed verweisen soll.

Neben zahlreichen hochrangigen
Vertretern der Politik und des Militärs nahmen laut Agentur Isna auch
ausländische Gäste an der Zeremonie teil, darunter auch der Hamas-Auslandschef
Ismail Hanija. Danach machte sich der Trauerzug von der Universität Teheran in der
Stadtmitte auf den Weg Richtung Freiheits-Platz im Westen der Stadt.

Raissi soll am Donnerstag im schiitischen Zentrum seiner Heimatstadt
Maschhad, dem Heiligtum von Imam Resa, beigesetzt werden. Zum Begräbnis werden auch hochrangige Vertreter befreundeter Staaten erwartet.
Aus Russland soll Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin kommen. 

Fünftägige Staatstrauer

Raissi war am Sonntag im Nordwesten des Iran auf dem
Weg nach Täbris bei schlechtem Wetter mit einem Hubschrauber über bergigem
Gelände abgestürzt. Der Tod der acht Insassen wurde nach stundenlanger Suche und Ungewissheit einen Tag später im iranischen
Staatsfernsehen bestätigt. Chamenei hatte eine fünftägige Staatstrauer bis zum
Freitag angeordnet.

Während Regierungsanhänger um
Raissi trauerten, begrüßten andere im Land den Verlust eines Politikers,
den sie als wichtige Figur der politischen Führung in Teheran sahen, die
Andersdenkende unterdrückt und hinrichten lässt. Unter Raissis Regierung
wurden die Repressionen im Land verschärft, zahlreiche Journalisten und
Aktivisten inhaftiert.



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