Kennen Sie das Konzept „Nature positive“? Dessen Grundidee ist, dass Unternehmen nicht nur darauf achten, den von ihnen verursachten Umweltschaden zu minimieren. Sondern dass sie aktiv (!) dazu beitragen, das Ausmaß an Biodiversität spürbar zu erhöhen.

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Ich finde, das Konzept – maximal positive Wirkung erzielen, anstatt weniger schlimm zu sein ­– sollte auch auf andere gesellschaftliche Problemlagen übertragen werden. Beispielsweise reicht es nicht aus, wenn Unternehmen hier und da qualitativ höhere Standards in Billiglohnländern etablieren, weil regulative Pflichten und ESG-Standards es gebieten.

„Society Positive“ heißt, dass die Unternehmen über die geforderten Standards hinaus etwas tun. Dass sie positiv in die Gesellschaft hinein wirken. Unternehmen wie Patagonia oder Edding gehen beispielhaft voran. Sie investieren in Bildungsprojekte und soziale Initiativen. Der Profit ist nicht mehr Selbstzweck, sondern ein Mittel, um Gutes für die Gesellschaft zu tun.

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Wieso ich an die Zukunft von Society Positive glaube? Wir leben in einer Zeit, in der sich die ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen für Unternehmen fundamental ändern. Ressourcen werden knapper und der Gesetzgeber wird Unternehmen zu ökologischerem Handeln verpflichten. Auf solche Herausforderungen gibt es zwei Arten zu reagieren: Man kann reaktiv lediglich das Nötigste tun. Oder man stellt sich proaktiv der Veränderung und geht als Pionier voran.

Ähnlich wie bei der Digitalisierung, werden jene Unternehmen gewinnen, die sich schnell auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen. Sie werden es einfacher haben, qualifizierte Mitarbeitende zu finden. Und sie werden sich leichter tun, neue gesetzliche Rahmenbedingungen zu erfüllen. Soziale und ökologische Nachhaltigkeit kann zu wirtschaftlicher Nachhaltigkeit werden. Unternehmen, die diese Erkenntnis verinnerlichen, werden als Gewinner vom Platz gehen!

Dr. Andreas Rickert, Vorstand des gemeinnützigen Beratungsunternehmens Phineo, ist Experte für Social Impact und strategisches gesellschaftliches Engagement. Er schreibt an dieser Stelle im wöchentlichen Wechsel mit anderen über den nachhaltigen Umbau der Wirtschaft. Alle bisherigen Beiträge der Kolumne finden Sie hier.



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