Schwerin. Ein Kneipengast hat in Schwerin den AfD-Landtagsabgeordneten Martin Schmidt mit einem Aschenbecher-Wurf am Kopf verletzt. Der 35-jährige Politiker wurde ins Krankenhaus gebracht, das er Freitagfrüh gegen 5 Uhr wieder verlassen konnte. „Ich hatte Glück, am Nebentisch saß eine Runde Rettungssanitäter, die sich privat getroffen hatten“, sagt Schmidt. Die Sanitäter übernahmen die Erstversorgung.

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Schmidt wertet den Angriff, der sich in der Gaststätte „The Scotsman“ ereignete, weder als politischen Anschlag noch als betrunkenen Kneipen-Vorfall, sondern „als Mischung von beidem“. Nach seiner Schilderung saßen vier AfD-Leute an einem Tisch: der Landtagsabgeordnete Paul Timm, der Europawahl-Kandidat Steffen Beckmann, ein Fraktionsmitarbeiter und er selbst. Nach einem Karaoke-Auftritt habe Schmidt Timm als „besten Sänger der AfD-Fraktion“ gelobt. Das habe der spätere Angreifer gehört und nachgefragt. „Ja, wir sind alle in der AfD“, habe Schmidt geantwortet.

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Der 52-Jährige habe eine Schimpftirade gestartet, die mit dem Wurf des Aschenbechers gegen Schmidts Kopf geendet sei. Andere Gäste hätten den Täter festgehalten, bis die Polizei eingetroffen sei. „Scotsman“-Wirt Heiko Steinmüller distanziert sich von dem Vorfall, er hat dem Angreifer Hausverbot erteilt. Das Publikum in der Gaststätte gilt eher als links. Steinmüller dagegen betont, alle Gäste seien willkommen.

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Angegriffener Schmidt verlor Großteil seiner Haare

Ihm gehe es gut, sagt Schmidt am Nachmittag danach am Telefon. Die Folgen seien ihm aber deutlich anzusehen: Für die Versorgung der stark blutenden Platzwunde sind großflächig Haare abrasiert worden. „Ich trage jetzt Tonsur.“ Den Rest werde er wohl auch noch abschneiden. Den „Scotsman“ will er vorerst meiden.

OZ



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