Im Süden von Brasilien kämpfen die Menschen nach außergewöhnlichen Regenfällen nach wie vor gegen die Wassermassen. Im Bundesstaat Rio Grande do Sul standen große Landstriche unter Wasser, Straßen und Häuser wurden überschwemmt. Die Zahl der Toten stieg: 136 Menschen kamen infolge des Unwetters bislang ums Leben, teilte der örtliche Zivilschutz mit.
“Die Auswirkungen der Überschwemmungen und das Ausmaß der Tragödie sind verheerend”, schrieb der Gouverneur von Rio Grande do Sul, Eduardo Leite, auf X. Seine Regierung gehe davon aus, dass für den Wiederaufbau umgerechnet mindestens 3,4 Milliarden Euro benötigt werden. Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva sagte der Region ein Hilfspaket in Milliardenhöhe zu. Papst Franziskus versprach als Soforthilfe umgerechnet 100.000 Euro für die Opfer der Überschwemmungen, teilte die brasilianische Bischofskonferenz mit.
Nach Angaben des Zivilschutzes wurden 754 Menschen verletzt, 125 Einwohnerinnen und Einwohner werden noch immer vermisst. Von dem Hochwasser seien mehr als 1,7 Millionen Menschen in 431 Ortschaften der Region betroffen. Die Stürme und Überschwemmungen hätten
inzwischen mehr als eine halbe Million Menschen im südlichsten
Bundesstaat des Landes zu Vertriebenen gemacht.
Zahlreiche Gemeinden im Katastrophengebiet waren von der Strom- und Wasserversorgung abgeschnitten. Auch die Telefon- und Internetverbindungen wurden in vielen Ortschaften unterbrochen. Die Luftwaffe brachte Hilfsgüter in die Region, darunter Medizin, Wasseraufbereitungsanlagen und Lebensmittel.
Weitere Regenfälle am Wochenende erwartet
Besonders hart traf es die Stadt Canoas. “Die Stadt ist zerstört worden. Von den 27 Gesundheitszentren haben wir 19 verloren, von den fünf Bezirksapotheken sind vier zerstört”, sagte Bürgermeister Jairo Jorge im Fernsehsender Globo TV. “Alle Schulen wurden beschädigt, wir haben Infrastruktur und Sportzentren verloren und müssen alles wieder aufbauen.” Im Kampf gegen die Fluten waren zahlreiche Feuerwehrleute und Katastrophenschützer im Einsatz.
Der brasilianische Wetterdienst Inmet sagte bis Sonntag weitere starke Regenfälle für die Region voraus. Der Zivilschutz von Rio Grande do Sul gab für einen großen Teil des Bundesstaates eine Warnung vor starkem Regen und heftigem Wind mit Geschwindigkeiten von mehr als 90 Kilometern pro Stunde heraus. Es bestand auch die Gefahr von Gewittern und Hagelschlag.
“Die Regenfälle in Rio Grande do Sul haben alle Rekorde gebrochen. Die Daten zeigen, dass es in weniger als 15 Tagen im ganzen Bundesstaat so viel geregnet hat wie in fünf Monaten zuvor, und es wird eine neue Kaltfront mit noch mehr Regen prognostiziert”, sagte der Meteorologe Carlos Nobre der staatlichen Nachrichtenagentur Agência Brasil. “Es wird zwar nicht so viel regnen wie in der letzten Woche, aber die Pegelstände der Flüsse werden hoch bleiben, und die Menschen in den niedrig gelegenen Gebieten werden weiterhin mit Überschwemmungen zu kämpfen haben.”
Klimawandel verstärkt Dürren und Regenfälle
Brasilien litt zuletzt immer wieder unter extremen Witterungsbedingungen. Ende vergangenen Jahres beispielsweise ächzte das eigentlich feuchte Amazonasgebiet unter einer Jahrhundertdürre und extremer Hitze. Die Pegelstände vieler Flüsse sanken dramatisch, viele Tiere verendeten.
Extreme Wetterereignisse wie die Überschwemmungen im Süden von Brasilien kommen zwar immer wieder vor. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern erhöht sich durch den Klimawandel allerdings sowohl ihre Häufigkeit als auch die Intensität. “Der Klimawandel – aufgrund der globalen Erwärmung durch Treibhausgase, die wir in die Atmosphäre freisetzen – ist der Grund dafür, dass extreme Ereignisse immer häufiger auftreten und Rekorde brechen”, sagte der brasilianische Meteorologe Nobre.
Im Süden von Brasilien kämpfen die Menschen nach außergewöhnlichen Regenfällen nach wie vor gegen die Wassermassen. Im Bundesstaat Rio Grande do Sul standen große Landstriche unter Wasser, Straßen und Häuser wurden überschwemmt. Die Zahl der Toten stieg: 136 Menschen kamen infolge des Unwetters bislang ums Leben, teilte der örtliche Zivilschutz mit.
“Die Auswirkungen der Überschwemmungen und das Ausmaß der Tragödie sind verheerend”, schrieb der Gouverneur von Rio Grande do Sul, Eduardo Leite, auf X. Seine Regierung gehe davon aus, dass für den Wiederaufbau umgerechnet mindestens 3,4 Milliarden Euro benötigt werden. Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva sagte der Region ein Hilfspaket in Milliardenhöhe zu. Papst Franziskus versprach als Soforthilfe umgerechnet 100.000 Euro für die Opfer der Überschwemmungen, teilte die brasilianische Bischofskonferenz mit.