Nemo hat die diesjährige Ausgabe des von Protesten und Skandalen begleiteten Eurovision Song Contest (ESC) gewonnen. Nemo galt bereits im Vorfeld des ESC-Finales im südschwedischen Malmö als einer der
Favoriten auf den Sieg
beim weltweit beachteten Musikwettbewerb. Nemo holte mit deutlichem Abstand die meisten Punkte bei der
Jury-Wertung. Dem kroatischen Favoriten Baby Lasagna mit seinem Rock-Titel Rim Tim Tagi Dim reichten die meisten Stimmen bei der Publikumsabstimmung nicht zum Sieg.

Nemos
ESC-Beitrag The Code vermischt Elemente aus Rap, Drum n’ Bass und
Oper. Als Inspiration für das Lied diente dem nicht binären Sänger auch
die eigene persönliche Geschichte. Als gender-queere Person will Nemo
nach eigener Aussage für die gesamte LGBTQIA+-Community einstehen.

Bereits mit neun Jahren sang Nemo Hauptrollen in Opern von Mozart und Rossini. Mit 13 trat Nemo in einem Musical von Udo Jürgens auf, wurde mit 16 die größte Nachwuchshoffnung des Schweizer Rap. Nun hat Nemo mit 24 Jahren den Eurovision Song Contest zum ersten Mal seit 1988 für die Schweiz gewonnen. Deutschland landete mit dem Sänger Isaak auf dem zwölften Platz von 25 Finalisten.

Proteste gegen Israels Teilnahme am ESC

Das ESC-Finale wurde im Laufe des Abends immer wieder durch Buhrufe
gestört. Hintergrund waren Proteste gegen die ESC-Teilnahme Israels.

Bei
ersten Demonstrationen am Abend hatte die Polizei die Stimmung unter den
6.000 bis 8.000 Teilnehmern noch als friedlich beschrieben. Bei einer deutlich kleineren Versammlung vor der Veranstaltungshalle am Abend wurden jedoch etliche Menschen wegen
Störungen festgenommen. Auch während des Auftritts der israelischen Künstlerin Eden Golan sowie bei der Punktevergabe für die Sängerin ertönten in der Halle Buh-Rufe.

Zudem taten einige Zuschauerinnen und Zuschauer ihre Unzufriedenheit mit der Disqualifikation des niederländischen
Teilnehmers Joost Klein
kund. Er war kurz vor Beginn der Veranstaltung vom Finale ausgeschlossen worden.
Hintergrund war nach Angaben des niederländischen Fernsehsenders
Avrotros eine aggressive Geste Kleins gegenüber einer Kamerafrau.

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