Alles neu macht der Mai – dieses gute, alte Sprichwort mag sich manchmal tatsächlich bewahrheiten. Zumindest für ihn: Schwabings einstigen schillernden Szene-Wirt Hugo Bachmaier (66).
Der Jahreswechsel war für Hugo Bachmaier düster und bitter
Kurze Rückblende: Der Jahreswechsel war für den Gastronomen düster und bitter. Er musste sein Lokal Bachmaier Hofbräu in der Leopoldstraße nach 18 Jahren zusperren, weil die Brauerei seinen Vertrag nicht mehr verlängern wollte. Angeblich aus Altersgründen. Bachmaier, bekannt für wilde Partys, sagte damals zur AZ: “Mein Lebenswerk ist zerstört.”
Während Hofbräu bis heute noch immer nach einem neuen Wirt für das Traditionslokal sucht, startete auch das neue Jahr für Hugo Bachmaier alles andere als gut. Wegen Zahlungsunfähigkeit – die Brauerei hatte ihm keine Ablöse oder Ähnliches gezahlt – musste er am 9. Februar privat Insolvenz anmelden. Und nun? Hugo Bachmaier im Ruhestand? Von wegen!
Hugo Bachmaier: “Es gibt Hausherren, Schlossherren – ich werde Tischherr”
“Es gibt Hausherren, Schlossherren, Herren der Ringe”, sagt der beliebte Szene-Wirt zur AZ mit einem Lächeln im Gesicht. “Und es gibt Tischherren. Ich werde jetzt Tischherr.” Bitte, wie? “Es klingt lustig – und das wird es sicher auch”, erklärt er weiter. “Ich habe einen neuen Job der besonderen Art am Viktualienmarkt.”
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Und der schaut so aus: “Ich werde beim Steirer am Markt, bei meinem Freund und Kollegen Werner Hochreiter, den Tischherren geben. Freitags und samstags ist sein Lokal die nächsten Wochen komplett ausreserviert, aber am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ist noch Platz bei ihm.”
Szenewirt aus München: “Wer mit mir reden möchte, kann gerne vorbeikommen”
Und weiter sagt Hugo Bachmaier: “Also werde ich an diesen Tagen da sein, Tischherr sein, und wer mich vermisst hat oder sonst irgendwie mit mir reden möchte, der kann gerne vorbeikommen – und wir ratschen und trinken.” Von 13 bis 18 Uhr wird Bachmaier an den drei Tagen also im Steirer am Markt den Animateur, Pardon: Tischherren, spielen. Ein Traumjob?
Bachmaier schmunzelnd zur AZ: “Auf jeden Fall. Ich bin ja gerne gesellig, kenne viele gute Witze und hab auch sonst viel zu erzählen.” Wegen der laufenden Insolvenz bekommt er dafür kein Geld. Dafür dürfte die Gaudi vorprogrammiert sein. Sein Lokal vermisst er mittlerweile nicht mehr: “Ich bin ehrlich froh, wie alles gekommen ist.”
