„Magic Moments“, die waren das Motto der neunten „Let‘s Dance“-Folge – und zudem Programm der Sendung. Comedian Tony Bauer tanzte seinen letzten Tanz in der Show, er musste aus gesundheitlichen Gründen den Dienst quittieren. „Wenn ich weiter tanzen würde, müsste ich wahrscheinlich wieder ins Krankenhaus, müsste ich auf die Intensivstation“, sagte Bauer nach seinem letzten Auftritt. Der Comedian leidet am Kurzdarmsyndrom, ihm musste der Dünndarm entfernt werden. Weil er nicht mehr ausreichend Kalorien aufnehmen konnte, die er mit dem Sport verlor, musste er die Reißleine ziehen.
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Nachrückerin für Bauer ist Reise-Influencerin Ann-Kathrin Bendixen („Affe auf Bike“), die in der achten Folge der Show rausgeflogen war und nun zurückkehrte. Auch Profitänzer Christian Polanc, der selbst lange Jahre bei „Let‘s Dance“ als Profitänzer auf dem Parkett stand, sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Das zerreißt einem wirklich das Herz, wenn man sieht, Tony Bauer muss sich seiner Krankheit beugen und abbrechen.“ Er habe Bauers Gewichtsverlust schon seit Beginn der Staffel beobachtet und ein bitteres Gefühl gehabt – sich aber umso mehr über diesen letzten, berührenden Tanz gefreut. „Da habe ich auch ein Tränchen verdrückt“, betonte Polanc, der in seinem Podcast „Let‘s talk about Dance“ jede Woche die wichtigsten Ereignisse der aktuellen Staffel von „Let‘s Dance“ analysiert.
Jeder Auftritt sei auf eine eigene Art gut gemacht gewesen, betonte Polanc: „Das Thema ‚Magic Moments‘ ist wirklich schwer zu bewerten – da machen sich Menschen verwundbar und zeigen ihr Innerstes.“ Ideal eigne sich für diese Aufgabe seiner Ansicht nach der Tanzstil Contemporary, während Standard- und Lateintänze schwerer mit Emotionen zu unterfüttern seien.
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„Auf die Zwölf“
Beim Contemporary sind Polanc besonders Jana Wosnitza und ihr Tanzpartner Vadim Garbuzov aufgefallen. „Das war auf alle Fälle voll auf die Zwölf, sowohl emotional, als auch tänzerisch“, so der Profitänzer. In dem Tanz griff Wosnitza den Moment auf, in dem sie die Krebsdiagnose ihrer Mutter erhielt. Die 30 Punkte, die die Jury für den emotionalen Tanz vergab, seien absolut verdient gewesen.
Umso schwerer hätten es sich Lulu Lewe und ihr Tanzpartner Massimo Sinató gemacht, die mit ihrer Erzählung über die Dankbarkeit über die Liebe zu ihrem Ehemann nicht wie ihre Konkurrenz auf die Tränendrüsen drücken konnten. „Man hat die Unsicherheiten gemerkt, aber auch sie haben es toll gemacht“, findet Polanc. Bei dem hohen Notenspiegel wie in der vergangenen Show, bei dem viele Kandidaten 30 Punkte der Jury bestehend aus Joachim Llambi, Motsi Mabuse und Jorge González erhielten, könnte eine Wertung mit dreimal vergebenen acht Punkten „zum vorletzten Platz führen“ – und zum schlussendlich zum Aus.
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Auch die Choreografie von Gabriel Kelly und seiner Tanzpartnerin Malika Dzumaev überzeugte Polanc, der in Kelly den „saubersten, natürlichsten Tänzer von allen“ erkennt. Zwar sei es seiner Meinung nach unnötig gewesen, barfuß zu tanzen, angesichts der Choreografie-Anteile mit Standard und Latein – dennoch habe sich Kelly die 30 Jury-Punkte redlich verdient und eine tolle Stimmung mit seinem Tanz erzeugt.
„Das war ganz toll choreografiert“
Auch der „Magic Moment“ von Mark Keller überzeugte Polanc vollends. Der Schauspieler habe mit seiner liebevollen Erzählung über seine Kindheit und Begeisterung für Kinofilme und Hollywood einen emotionalen Moment generiert. „Das war ganz toll choreografiert mit vielen Details.“ Aufgabe erfüllt.
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Detlef Soost gab ebenso Einblicke in seine Vergangenheit, rief mit seiner Choreografie mit Tänzerin Ekaterina Leonova auch bei Polanc alte Erinnerungen hoch: So erzählte Soost, wie er sich in der Kindheit und Jugend eine raue Schale zugelegt habe. „Damit kann ich mich gut verbinden, war früher übergewichtig und musste selber schauen, dass ich mich schütze“, erzählte Polanc. Bei Soost war der Grund, dass er ohne Eltern aufwachsen musste. Polanc wisse, wie schwer es sei, ein Schutzschild abzulegen, sagte er. Darum findet er nur lobende Worte für Soost, der mit seiner Standard-Choreografie ein Wagnis eingegangen sei und am Ende 27 Punkte erhielt – „aber Detlef Soost hat gezeigt, was er drauf hat, da hätte man auch zehn Punkte geben können.“
Auch Ann-Kathrin Bendixen und ihr Tanzpartner Valentin Lusin traten nach dem Aus in Folge acht erneut an, allerdings unter erschwerten Bedingungen: Nur einen Tag hatte Bendixen Zeit, die zwei Choreografien für die Show zu lernen. „Dafür muss man sagen, dass sie super getanzt hat“, lobte Polanc. Der Tänzer war selbst schon in der Rolle des Nachrückers und lobte umso mehr die clevere Choreografie von Lusin. „Das ist wie ein zweites Leben, dann ist alles egal“, erinnerte er sich an den Moment, als Rückkehrer erneut in der Show zu tanzen.
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Polanc mit Lob für Detlef D! Soost
Bei den Teamduellen wiederum zeigten sich die Reibungspunkte zwischen den Kandidaten: Mark Keller trat im Flamenco gegen Soost an. Nicht mit Erfolg, konstatierte Polanc. „Er ist leider einige Male rausgekommen, dafür war es Detlefs beste Performance für mich in dieser Staffel“, lobte der Tänzer. „Die Füße waren diesmal besser und er hat das toll gemacht, obwohl es eine so schwere Choreo war.“
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Auch das Duell von Jana Wosnitza gegen Lulu Lewe war showreif, „Bollywood macht immer Spaß.“ Wosnitza sei einen Hauch besser gewesen, Lewe habe dafür mehr weiche Momente gehabt, bewertete Polanc. Somit habe die Reihenfolge der beiden Promis für ihn gepasst.
Beim dritten Duell habe Gabriel Kelly mit sich selbst duelliert, so Polanc. Es sei klar gewesen, dass Bendixen in nur einem Tag diese Choreografie nicht richtig habe lernen können. Für ihn sei Gabriel Kelly „der Mann des Abends“ gewesen, er habe eine „superstarke Leistung“ gezeigt, so der Tänzer. Für Polanc komme es jetzt darauf, dass jeder alles gebe, um am Schluss im Finale zu stehen. Er sei „gespannt, wie nächste Woche Moulin Rouge wird.“
RND/ew/oda