T-Shirts und kurze Hosen im Tal – doch weiter oben in den Bergen herrschen teils noch winterliche Verhältnisse. “In höheren Lagen des bayerischen Alpenraums liegt auch jetzt im Mai noch viel Schnee“, teilte die Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt am Freitag mit. “Daher muss insbesondere bei starker Sonneneinstrahlung, Regen und Erwärmung weiterhin mit nassen Lawinen gerechnet werden.”

Die Lawinenexperten mahnen, über der eigenen Route liegende Schneefelder zu beachten. Für Bergwanderer bestehe zudem auf verharschten und harten Schneeflächen Absturzgefahr. Immer wieder kommt es im Frühjahr zu Bergunfällen, weil Menschen ungenügend ausgerüstet im noch winterlichen Gelände unterwegs sind.

Der Winter hatte sich unstet gezeigt. Er war Ende November mit massiven Schneefällen gestartet, im Hochwinter gab es dann rekordverdächtig milde Temperaturen – ehe Ende April zumindest weiter oben noch einmal ein Meter Neuschnee fiel. Anfang Dezember und Ende April hätten mehrere Messstationen langjährige Schneehöhen-Höchstwerte verzeichnet, berichtete die Lawinenwarnzentrale in ihrer Winterbilanz.

“In den Hochlagen blieben die Schneehöhen über den gesamten Winter überdurchschnittlich. Dagegen war der Winter in tiefen und mittleren Lagen schneearm.” Daher habe in Tallagen nur selten Lawinengefahr bestanden. Für Lawinenkommissionen und Sicherheitsbehörden, die unter anderem die Lage beurteilen und Sperrungen von Verkehrswegen bei Lawinengefahr veranlassen, sei der Winter vergleichsweise ruhig verlaufen. Dennoch habe es in Bayern zehn Lawinenunfälle gegeben.

Ein Unfall am 14. Januar am Linkerskopf im Allgäu verlief tödlich. Dort hatte ein Schneebrett einen Skitourengeher mitgerissen, der daraufhin im felsigen Steilgelände abstürzte. Am Mittwoch hatten die Zugspitze und das Nebelhorn als letzte Skigebiete in Deutschland die Skisaison beendet.



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