Berlin. Autofahrer, die dieser Tage ihre Fahrzeuge volltanken wollen, müssen an der Tankstellenkasse tapfer sein: Die Spritpreise sind in den vergangenen Wochen wieder deutlich nach oben geklettert. Unter 1,70 Euro je Liter gibt es inzwischen kaum noch irgendwo Diesel, für Benzin werden sogar mehr als 1,90 Euro fällig.

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Tanken ist in Deutschland teuer – auch im europäischen Vergleich. Laut Daten der Europäischen Kommission, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland vorliegen, lag der deutsche Durchschnittspreis am 22. April bei 1,91 Euro je Liter Benzin und bei 1,71 Euro je Liter Diesel.

Auch im europäischen Vergleich ist Sprit in Deutschland teuer

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit auf Platz sieben der teuersten Länder. Mehr zahlen Autofahrer nur in Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien und den Niederlanden. Im Durchschnitt kostet ein Liter versteuertes Benzin in der EU 1,81 Euro. Für einen Liter Diesel werden im Schnitt 1,68 Euro fällig.

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Ein anderes Bild zeigt sich, wenn man die staatliche Abgabenlast herausrechnet. Der Nettoverkaufspreis ohne Steuern und Abgaben läge in Deutschland laut EU-Kommission bei gerade einmal 85 Cent je Liter Benzin und 86 Cent je Liter Diesel. Im EU-weiten Vergleich läge Deutschland damit auf Platz 16.

„Die Spritpreise sind viel hoch in Deutschland“, sagte die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht (BSW) dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Viele Länder entlasten bei den Spritpreisen, die Bundesregierung belastet steuerlich und treibt damit die Preise“, kritisierte sie.

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Wagenknecht: Deckelung könnte Wachstumsmotor sein

Verbraucher in Deutschland zahlen auf einen Liter Benzin neben 19 Prozent Mehrwertsteuer auch eine Energiesteuer sowie die erst zum 1. Januar 2024 angehobene CO₂-Abgabe. Diese soll dazu beitragen, den CO₂-Ausstoß in Deutschland zu senken, in dem sie das Verfeuern fossiler Brennstoffe immer weiter verteuert. Die Abgabe wird deshalb in den kommenden Jahren weiter steigen.

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Aus Sicht von Sahra Wagenknecht passt der Mechanismus nicht in die Zeit. „Die Bundesregierung sollte die Spritsteuern auf europäisches Normalmaß senken und den CO₂-Preis abschaffen“, fordert die Abgeordnete. Eine Deckelung der Spritpreise könne somit auch als Wachstumsmotor dienen, so Wagenknecht weiter. „Das Geld, das die Autofahrer an der Zapfsäule lassen, fehlt der Konjunktur.“



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