Home News Deutschland Erster Mai: Wieso treten wir nach unten?

Erster Mai: Wieso treten wir nach unten?


Bürgergeldempfänger, Studierende, Muslime, Geflüchtete: In Deutschland geht es wieder gegen die Verletzlichen. Nur eine Minderheit ist wirklich geschützt: die Reichen.

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Der Artikel diskutiert die tiefgreifende soziale Kluft in der deutschen Gesellschaft und ihre möglichen Auswirkungen. Die Anzahl der reichen und superreichen Menschen wächst weiterhin weltweit und auch in Deutschland. Im Jahr 2020 gab es 1,5 Millionen Dollar-Millionäre im Land, deren Vermögen trotz der Coronakrise weiter wuchs. In starkem Kontrast dazu stehen die zwölf Millionen Menschen in Deutschland, die von Armut bedroht und am stärksten von Krisen wie Klimawandel, Inflation, Pandemie und Rezession betroffen sind. Der Europarat hat die hohe Armut und soziale Ausgrenzung in Deutschland kritisiert und festgestellt, dass sie in keinem Verhältnis zum Gesamtvermögen des Landes steht. Gruppen, wie Flüchtlinge und Minderheiten, werden oftmals mit negativen Eigenschaften belegt, während die Wohlhabenden, Reichen und Superreichen von solcher Kritik ausgenommen bleiben. Es wird argumentiert, dass diese soziale Spaltung die Gesellschaft zunehmend destabilisiert. Der Autor ruft dazu auf, nicht nach unten zu treten, sondern allen Menschen das Gefühl zu geben, dass sie zum Gemeinwesen gehören.

Erster Mai: Gerade die Vermögensspreizung wäre es wert, so ausführlich diskutiert zu werden wie die Kriminalstatistiken oder die Benzinpreise.
Gerade die Vermögensspreizung wäre es wert, so ausführlich diskutiert zu werden wie die Kriminalstatistiken oder die Benzinpreise.
© [M] Alexander Hoepfner für ZEIT ONLINE Foto: May Chan/​Getty Images; Arnulf Hettrich/​imageBROKER/​imago images

Mal sehen, was am Ende des heutigen Kampftags der Arbeiterklasse die Nachrichten bestimmen wird. Vermutlich werden es Ausschreitungen bei der Maidemo in Kreuzberg sein oder deren Ausbleiben.

Erfahrungsgemäß weniger wird es dagegen um die Themen gehen, die bei den vielen Maikundgebungen auf den Transparenten stehen: der Mietenwahn und die Wohnungsnot, drohende Sozialkürzungen, demgegenüber das nahezu ungebremste Wachstum der großen Vermögen.

Dabei wäre es gerade die Vermögensspreizung wert, so ausführlich diskutiert zu werden wie die Kriminalstatistiken oder die Benzinpreise. Weltweit und auch in Deutschland wächst die Zahl der Reichen und Superreichen. 1,5 Millionen Dollar-Millionäre gab es 2020 in Deutschland, ihr Vermögen wuchs auch während der Coronakrise. Die fünf reichsten Deutschen besitzen 185 Milliarden Euro, während es auf der anderen Seite die zwölf Millionen armutsbedrohten Menschen sind, die am stärksten von Klimakrise, Inflation, Pandemien und Rezessionen betroffen sind.



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