LEIPZIG. Die CDU Leipzig hat einen „nie gekannten Vandalismus“ gegen ihre Wahlplakate beklagt. Auffällig sei, daß ausschließlich die Plakate betroffen seien, die mit türkisch- und arabischsprachigen Botschaften werben. Bereits „in der ersten Nacht“ seien 400 von ihnen zerstört und gestohlen worden.

Dafür macht die CDU den politischen Gegner verantwortlich: „Wir lassen uns nicht von Linksextremen einschüchtern“, betonte Kreisvorsitzender Andreas Nowak. Man werbe dreisprachig gegen die rot-grüne Verkehrspolitik und mit dem Spruch „Mehr Sicherheit und Ordnung in unserem Wohngebiet“. Auf den Rückseiten seien die Slogans jeweils auch auf Deutsch zu lesen.

Die Taten geschehen laut der Partei „alle im Stadtviertel um die Leipziger Eisenbahnstraße – einem deutschlandweit bekannten Hotspot für Migration“. Man habe diese Plakate gemeinsam mit den dort ansässigen migrantischen Gewerbetreibenden entwickelt. Die Händler hätten „unsere Plakate dort selbst aufgehangen“. Nowak sagte: „Ich mache seit 1990 Wahlkampf. Aber einen solchen Übergriff habe ich noch nie erlebt.“

Darum wirbt die CDU auf Türkisch und Arabisch

Und warum wirbt die CDU auf Türkisch und Arabisch? „Wenn in dem Viertel, aus welchen Gründen auch immer, eine erhebliche Anzahl Menschen lebt, die noch nicht oder nicht genug Deutsch spricht, dann sagen wir unsere Erwartungen auch dreisprachig.“

Der Verdacht gegen die in Leipzig stets besonders militant auftretenden Linksextremisten ergebe sich für die CDU daraus, daß „an allen Standorten noch grün-rot-rote Plakate hängen“. Nowak: „Wir müssen also davon ausgehen, daß sich die Täter gezielt unsere dreisprachige Kampagne als Angriffspunkt ausgesucht haben und es sich nicht um einen Angriff auf die Politik oder auf alle, die aus rechtsextremistischer Sicht links stehen, handelt.“

Der CDU-Kreischef kündigte an, daß seine Partei die Plakate „mit den migrantischen Händlern und Gewerbetreibenden gemeinsam ersetzen“ werde: „Wir werden uns diesem undemokratischen Vandalismus nicht beugen.“ (fh)



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