Am Freitagmorgen verbreiteten einige Medien außerhalb des Königreichs Gerüchte, die Böses ahnen ließen. König Charles III. gehe es viel schlechter als vom Palast behauptet. Sogar Spekulationen über eine rasche Abdankung des Monarchen machten die Runde. Am Freitagabend teilte der Buckingham-Palast nun mit, dass das Staatsoberhaupt nach einer „Phase der Behandlung und Erholung in Kürze wieder in die Öffentlichkeit treten“ werde. Vielleicht auch, um die aufflammenden Gerüchte im Keim zu ersticken?
Der König und seine Gemahlin, Königin Camilla, werden am kommenden Dienstag gemeinsam ein Krebsbehandlungszentrum besuchen und dort mit Fachärzten und Patienten zusammentreffen, teilte der Palast mit. Dieser Besuch sei der erste einer Reihe von öffentlichen Terminen, die Seine Majestät in den kommenden Wochen wahrnehmen werde. Im Juni werden Charles und Camilla auf Wunsch der Regierung außerdem das japanische Kaiserpaar zu einem Staatsbesuch empfangen, hieß es.
König Charles III. nimmt wieder Termine wahr
Sie seien weiterhin „zutiefst dankbar” für die vielen Freundlichkeiten und guten Wünsche, die sie aus aller Welt erhielten, ließen der Monarch und seine Frau die Öffentlichkeit wissen. Charles III. war vor knapp einem Jahr, am 6. Mai 2023, in der Westminster Abbey gekrönt worden. Zum offiziellen Staatsoberhaupt wurde er schon am 8. September 2022, an dem Tag, an dem seine Mutter, Königin Elizabeth II., verstorben war.
Anfang des Jahres war bei dem Monarchen nach einem Eingriff an der Prostata Krebs diagnostiziert worden. Um welche Form es sich handelte, wurde nicht bekannt, nur dass es sich nicht Prostatakrebs sei und dass er vermutlich in einem frühen Stadium entdeckt worden war. Die Öffentlichkeit sowie die Medien in Großbritannien reagierten bestürzt auf diese völlig überraschende Nachricht.
Schock über Erkrankung von König Charles III. war groß
Moderatoren, Korrespondenten und Gesundheitsexperten wogen die Folgen der Diagnose ab – für die Monarchie, aber auch für die königliche Familie und das Staatsoberhaupt. Als kurz darauf bekannt wurde, dass neben König Charles III. und Herzogin Sarah Ferguson auch Prinzessin Catherine im Alter von nur 42 Jahren an Krebs erkrankt war, war der Schock erneut groß. Für das Königshaus zeichnete sich eine dunkle Zeit ab, die bei manchen Erinnerungen an 1992 weckte, das sogenannte „Annus horribilis“, das Schreckensjahr, in dem drei königliche Ehen in die Brüche gingen und ein Feuer den Nordostflügel von Schloss Windsor zerstörte. Die Nachricht von Charles’ Krebserkrankung bringe William und Catherine der Thronbesteigung „beängstigend nahe”, und das zu einem Zeitpunkt, an dem sie gehofft hatten, ihre Kinder unter Ausschluss der Öffentlichkeit großziehen zu können, so die königliche Expertin Tina Brown.
Dass König Charles III. nun als Staatsoberhaupt in die Öffentlichkeit zurückkehrt, könnte viele wieder optimistischer stimmen, während Catherine sich einer „vorbeugenden Chemotherapie“ unterzieht, wie sie in einer emotionalen Videobotschaft vor einem Monat verkündete. Seitdem hat sich der Kensington-Palast nicht mehr zu ihrem Gesundheitszustand geäußert. Ende März zeigte sie sich jedoch zuversichtlich und betonte, dass sie sich darauf freue, ihre Arbeit wieder aufzunehmen, sobald es ihr besser gehe.
William und Kate feiern bald Hochzeitstag
Es wird vermutet, dass Kate und William die Osterfeiertage genutzt haben, um gemeinsam mit ihren drei Kindern Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis die Krebsdiagnose von Catherine zu verarbeiten. Zum sechsten Geburtstag von Louis veröffentlichte das Paar ein Foto, auf dem er fröhlich in die Kamera lächelt. William und Kate feiern am kommenden Montag außerdem ihren 13. Hochzeitstag, den sie, wie Beobachter des Königshauses vermuten, eher privat mit ihren Kindern verbringen werden. Gemäß dem traditionellen Trauspruch „In guten wie in schlechten Zeiten“ hatte William zunächst alle Termine abgesagt, um für seine Frau da zu sein, bis die Familie den ersten Schock überwunden hat.
Vielleicht auch, um seine Schwiegertochter aufzumuntern, hat Charles III. Kate in dieser Woche in den Orden der „Companions of Honour” aufgenommen. Mit dieser Auszeichnung werden Personen geehrt, die sich in den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Medizin und im öffentlichen Dienst verdient gemacht haben. Sie ist das erste Mitglied der königlichen Familie, dem diese Ehre zuteilwird. Schon vor einigen Wochen hieß es, der Monarch sei frustriert über die Geschwindigkeit seiner Genesung. Deshalb dränge er seine Ärzte voller Ungeduld dazu, schneller wieder arbeiten zu dürfen, hieß es. Jetzt wird es bald so weit sein.
