Klein Rönnau. In den 1980er Jahren war es der Trend- und Fun-Sport. Überall in Deutschland schossen Squash-Courts wie Pilze aus dem Boden. Doch in den letzten Jahrzehnten verschwand die Sportart wieder in einer dunklen Nische, rund zwei Drittel der ehemals 1000 Squash-Anlagen sind längst wieder geschlossen oder abgerissen. Doch jetzt will man zurück ins Rampenlicht, hofft durch die Aufnahme ins Olympische Programm für die Sommerspiele 2028 auf einen neuen Boom. Und die Blicke gehen gen Norden. An diesem Wochenende sind Deutschlands Olympia-Hoffnungen für Los Angeles bei der Deutschen Jugend-Einzelmeisterschaft der Altersklassen U11 bis U19 im Venice Sport- und Freizeitcenter in Klein Rönnau am Start.

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Dass in der Sechs-Court-Anlage im Kreis Segeberg gespielt wird, steht allerdings erst seit gut einer Woche fest. Denn der eigentliche Ausrichter, die „Sportpark Arena“ in Neumünster, hatte sich kurzfristig zurückgezogen, weil die Courts in Folge eines Wasserschadens derzeit nicht nutzbar sind.

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„Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Venice Sport- und Freizeitcenter in Klein Rönnau so kurzfristig einen alternativen Austragungsort gefunden haben. Dabei geht ein großer Dank an die Inhaberin Anna Pump, die uns direkt vollste Unterstützung entgegengebracht hat“, sagte Christian Oswald, der Präsident des Squash Verbandes Schleswig-Holstein.

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Insgesamt 83 Nachwuchs-Sportlerinnen und Sportler kämpfen ab Freitag in fünf Altersklassen um die zehn Einzeltitel. Oswald ist mit diesen Zahlen zufrieden, spricht von einer „guten Größe“. Doch gerade im Mädchen-Bereich sind die Meldezahlen mehr als überschaubar. Gerade einmal vier bis sechs Aktive haben je Altersklasse gemeldet, bei den Jungs sind es immerhin zehn bis dreizehn.

Wirklich verwunderlich sind die kleinen Felder aber nicht, wenn man einen Blick auf die Zahlen wirft. 10.415 Aktive gibt es in Deutschland insgesamt, davon 1088 Jungs und 596 Mädchen im Alter zwischen 7 und 18 Jahren. In Schleswig-Holstein sieht es noch düsterer aus. Laut LSV-Bestandserhebung waren per 1. Januar 2024 nur noch 209 Mitglieder registriert, 2023 waren es noch 254. „Es ist noch zu früh, um einen olympischen Funken zu sehen. Wir hoffen aber, dass sich das in den kommenden Jahren ändert“, sagt Oswald. „Dazu braucht es aber sicher noch viel Werbung und schöne Bewegtbilder.“

Squash in Schleswig-Holstein

Vereine: Insgesamt neun – aus der LN-Region nur der Bargteheider SC und Venice Crossline aus Klein Rönnau. Dazu Klubs in Elmshorn, Kiel, Neumünster (2), Rendsburg, Harrislee und Halstenbek

Squash-Anlagen: Lübeck, Welsbachhalle; Klein Rönnau, Venice Crossline; Bargteheide, Freizeitzentrum Lohe; Schönberg, Tennis- und Squash-Center; Kiel, Sport -und Freizeitcenter Mettenhof; Rendsburg, WSV – Holsteinhalle, Westerrönfeld; Kaltenkirchen, Chace Fitnessstudio; Norderstedt, Gesundheits- und Sportpark; Halstenbek, Tennis- und Squash-Club; Reinbek, Sport-Park

Ausnahmetalente sucht man in Schleswig-Holstein aktuell vergeblich. Für die Titelkämpfe haben sich mit den Zwillingen Moritz und Jasper Bieber (beide U15) sowie Vincent Silvestrim (U13) gerade einmal drei Spieler vom Bargteheider SC qualifiziert. „Dass sie dabei sind, ist schon ein großer Erfolg für uns. Vordere Platzierungen sollte man aber nicht erwarten“, sagt Frank Dost, 1. Vorsitzender und auch Nachwuchs-Coach bei den Stormarnern.

Für etwas olympisches Leuchten könnte am Wochenende in Klein Rönnau vielleicht Maya Weishar vom TSC Heuchelhof aus Würzburg sorgen. Vor einem Monat holte sich in Rumänien Bronze bei der Jugend-EM, ist auf nationaler Ebene seit Jahren unbesiegt – und auch im Venice Sport- und Freizeitcenter die Topfavoritin auf den U19-Titel. Los geht es übrigens an diesem Freitag ab 16 Uhr, Samstag wird ab 10 Uhr gespielt und Sonntag ab 9 Uhr. Rund 150 Zuschauer finden Platz vor den Spiel-Boxen, der Eintritt ist frei.

LN



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