Mexiko-Stadt. Nach der Festnahme eines mutmaßlichen Serienmörders in Mexiko weisen die Behörden die Kritik zurück, unfähig zu sein, Taten wie diese zu verhindern. Wie der leitende Staatsanwalt der mexikanischen Hauptstadt Mexiko-Stadt, Ulises Lara, in einer Stellungnahme betonte, sei es quasi unmöglich gewesen, den Mann früher aufzuhalten, da er „in seinem täglichen Leben keine Anzeichen von gewalttätigem oder aggressivem Verhalten gezeigt“ habe. Zudem betonte er, dass in dem angemieteten Zimmer, in dem der Verdächtige lebte, die Überreste von sechs Frauen gefunden worden seien, „nicht von 20, wie einige unbegründete Berichte behauptet haben“.

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Verdächtiger arbeitete als Chemiker

Die Mordserie begann Ulises zufolge spätestens 2012, was bedeutet, dass der Festgenommene mindestens zwölf Jahre lang unentdeckt blieb. Der Polizei zufolge haben Ermittler in seiner Unterkunft in der vergangenen Woche Blutflecken, Knochen, eine Säge, Handys und Ausweise vermisster Frauen sowie anderes „biologisches Material“ gefunden. Lokale Medien berichteten, bei den Knochen handele es sich um Schädel. Laut Lara haben die Polizisten auch „eine Reihe von Notizbüchern gefunden, bei denen es sich möglicherweise um Berichte über die Taten handelt“.

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Der Verdächtige arbeitete als Chemiker, wie Medien berichteten. Er war gefasst worden, weil er, nachdem er in die Wohnung einer Nachbarin eingedrungen und eine 17-Jährige sexuell missbraucht und erwürgt hatte, von der plötzlich nach Hause kommenden Mutter des Mädchens überrascht wurde.

Die mexikanischen Behörden sehen sich nach einigen lange unentdeckt gebliebenen Mordserien dem Vorwurf ausgesetzt, unfähig zu sein und nicht ernsthaft genug auf Vermisstenanzeigen zu reagieren. Im Jahr 2021 wurde ein Serienmörder in einem Vorort von Mexiko-Stadt nur gefasst, weil sein letztes Opfer die Frau eines Polizeikommandanten war. Er hatte offenbar über Jahre gemordet, auf seinem Grundstück wurden 19 zerhackte Leichen gefunden. Im Jahr 2018 wurde ein Serienmörder in Mexiko-Stadt gefasst, der für den Tod von mindestens zehn Frauen verantwortlich ist. Er hatte die meisten seiner Opfer auf unbebauten Grundstücken entsorgt. Er wurde erst erwischt, als man ihn dabei sah, wie er eine zerstückelte Leiche in einem Kinderwagen die Straße entlang schob.

RND/AP



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