MÜNCHEN. Zwei Großfamilien haben sich am Dienstag eine Massenschlägerei im Amtsgericht München geliefert. Bei der Prügelei wurde eine Person schwer verletzt, mindestens vier Tatverdächtige wurden vorübergehend festgenommen, berichtet die Bild-Zeitung.

Beide Familien waren eigentlich aus einem anderen Grund ins Gericht gekommen. Dem Hauptangeklagten war vorgeworfen worden, vor rund zweieinhalb Jahren seinen Ex-Schwiegersohn mit einer Rasierklinge angegriffen und im Gesicht sowie am Hals verletzt zu haben. Er wurde schuldig gesprochen und zu einem Jahr und drei Monaten auf Bewährung verurteilt. Zudem muß er 3.000 Euro an das Opfer zahlen.

Großaufgebot an Justizangestellten muß Familien trennen

Nach dem Urteil eskalierte die Situation. 30 Personen der Familie des Geschädigten lauerten dem Angeklagten im Wartesaal des Amtsgerichts auf und gingen dort auf ihn los. Darauf eilte ihm seine eigene Familie zu Hilfe. Bei der Schlägerei sollen sogar Sitzschalen aus den Halterungen gerissen worden sein. Obwohl auch unbeteiligte Zeugen versuchten, die Schläger voneinander zu trennen, konnte nur ein Großaufgebot an Justizangestellten die Situation beenden. Der Angeklagte wurde schwer am Kopf verletzt und in ein Münchner Krankenhaus gebracht.

Über die Herkunft der Familien machte die Bild keine konkreten Angaben, meldete aber, der Angeklagte habe bei seiner Tat vor zweieinhalb Jahren die Sinti-und-Roma-Sprache Romanes gesprochen. Damals soll er gemeinsam mit zwei Verwandten den Ex-Lebensgefährten seiner Tochter abgepaßt und in dessen Auto eingedrungen sein. Mit einer Klinge „ähnlich einem Rasiermesser“ habe er dem Opfer laut Anklage mehrfach in den Hals sowie in das Gesicht geschnitten und ihm auf Romanes angedroht: „Ich bring‘ dich um. Jetzt mach‘ ich dich tot. Jetzt stirbst du.“ (dh)



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