Rostock. Die Deutschen sind – was das Thema Olympia angeht – scheinheilig: Kaum läuft das größte Sportereignis der Welt im Fernsehen, sind die Einschaltquoten hoch und das Interesse enorm. Gleichzeitig aber lamentieren Teile der Politik und der Öffentlichkeit, wie furchtbar es doch ist, dass die Sportler zur Kulisse für fragwürdige Systeme werden – für China etwa oder Russland. Dass Olympia in Deutschland stattfindet, wollten die Deutschen zuletzt aber auch nicht. Ja, was denn nun?

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Wer nicht will, dass der Sport zur Bühne für Autokraten wird, muss dem Sport eine eigene Bühne bieten. Und Olympische Spiele sind die größte aller Bühnen. Deutschland hat bewiesen, dass es friedliche und großartige Sportgroßereignisse ausrichten kann – sei es die Fußball-WM 2006 oder die Handball-EM vor wenigen Wochen.

Deutschland braucht Olympia

Richtig, Olympia ist noch mal eine andere Hausnummer. Aber die Idee, die besten Standorte für jede Disziplin ins Rennen zu schicken – mit Berlin als Zugpferd – kann neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit setzen. In Rostock gibt es bereits (fast) alles für die Segelwettbewerbe, Aachen ist weltweit bekannt als Reitsport-Hochburg, Fußballstadien gibt es insbesondere im Ruhrgebiet und das Olympiastadion in Berlin ist eine Sport-Arena von Weltrang.

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Olympische Spiele könnten neuen Schwung nach Deutschland bringen – für die Sportförderung der Jüngsten, für gezielte Investitionen in die Infrastruktur und für das „Wir-Gefühl“. Gerade nach den vergangenen schwierigen Jahren braucht das Land ein Signal des Aufbruchs. Also: Ja zu den Spielen in MV. Nein zur Scheinheiligkeit.

OZ



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